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Das frisch verheiratete Ehepaar Sabel und Bryan wird von dem Bürgermeister-Sohn Jethro und seinen beiden Kumpels in der Hochzeitsnacht überfallen. Während sich Bryan schnell eine Kugel einfängt, wird Sabel nacheinander von den Kerlen vergewaltigt und geht schließlich k.o., als sie mit dem Kopf gegen einen Tisch knallt. Um die Spuren der Tat zu verwischen, werden die Leichen im Anschluss ganz einfach im Meer entsorgt. Sabel ist jedoch nicht tot, sondern wird ganz in der Nähe an einen Strand gespült, wo sie der Ex-Elite-Soldat und Einsiedler Nestor auffindet, der sie zunächst in seiner Hütte gesund pflegt und anschließend in Sachen Nahkampf und dem Umgang mit Messern schult, damit sie sich an ihren Peinigern rächen kann... Ein ziemlich rauer Grindhouse-Wind umweht das vorliegende Filmchen von den Philippinnen, das augenscheinlich solchen Maßstäbe setzenden Sparten-Klassikern wie "Last House on the Left" und "Ich spuck auf dein Grab" nacheifert und dabei weniger zimperlich zur Sache geht, als so manch anderer Streifen von dieser Sorte. Was "Sabel Is Still Young" allerdings selbst für Rape-and-Revenge-Verhältnisse doch schwer erträglich werden lässt, sind nicht die sexuell konotierten Gewalt-Darstellungen - inklusive obligatorischem Schwanz-ab-Moment - sondern die schiere Langeweile, die sich da schnell ob des über Gebühr in die Länge gestreckten, dünnen Inhalts breit macht. Nach der Gruppen-Vergewaltigung zu Beginn passiert nämlich erstmal ziemlich lange gar nichts, was doch ein bisschen wenig ist, um die epochale Laufzeit von 130 Minuten zu füllen... und wenn man jede überflüssige Szene aus dem Streifen rausschneiden würde, dann wäre er auch tatsächlich nur halb so lang. Sämtliche Familien-Mitglieder der beiden Opfer bekommen da fast schon sowas wie ihre eigenen Neben-Handlungen spendiert, die jedoch allesamt nicht vernünftig zu Ende erzählt werden. Mittels Trainings-Montagen am Strand, in denen die Titel-Heldin fast schon in "Karate Kid"- oder "Kickboxer"-Manier von einem Mr. Miyagi-Ersatz fit gemacht wird, wird dann auch noch kräftig Zeit geschindet und erst in der letzten halben Stunde, wenn die Rache an dem Vergewaltiger-Pack in ziemlich kompromisslosen Bildern voller Sex und Gewalt auf den Punkt gebracht wird, läuft die Sache einigermaßen rund und man kommt als Fan des Genres so wirklich auf seine Kosten. Vorher ist "Sabel Is Still Young" leider über weite Strecken mehr Softporno als Thriller und steckt zudem auch voller bescheuerter Details, bei denen man sich eher mit der Hand an die Stirn langen möchte (oder müssen auf den Philippinen bei Gewalt-Verbrechen die Angehörigen der Opfer die Labor-Kosten für die DNA-Tests etwa wirklich selbst tragen?). Ein echtes Manko zudem: Das hingefakte CGI-Blutgespritze kriegen hochbudgetierte Hollywood-Produktionen schon nicht wirklich überzeugend hin und in diesem kleinen Philippino-Exploiter sieht das dann auch dementsprechend mal so richtig scheisse aus. Also: In seinen Ansätzen gar nicht SO übel, aber insgesamt doch verbockt...

4/10

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