„Nobody dies in the Ambulance“
Randy ist ziemlich gut in seinem Job, aber sein Job ist nicht besonders gut zu ihm: Randy ist Notfallsanitäter und Frust, Beschimpfungen, Demütigungen, Kotze, Blut und infizierte Spritzen sowie tote Patienten gehören zu seinem Arbeitsalltag. Kein Wunder sucht er sich einen neuen Job. In seiner letzten 24-Stunden-Schicht lernt er mit seinem Partner Mike die neue Kollegin Jessica ein. Und wir sind live dabei.
Das Marketing tut dem Film keinen Gefallen – es ist vielleicht der verzweifelte Versuch der Geldgeber, das Werk über Trailer und Poster als mainstreamige Komödie à la RIDE ALONG zu verkaufen. Doch CODE 3 liefert keinen Schenkelklopfer-Humor. Co-Autor Patrick Pianezza kennt die verschiedenen Branchen des US-Gesundheitssystems aus eigener Berufserfahrung und war selbst als „Paramedic“ auf der Straße.
Das merkt man: CODE 3 ist eine durch und durch reale und wenig beschönigte Abbildung zahlreicher Notfalleinsätze, komprimiert in einer einzigen Schicht. Der Film erinnert an die vom Umgangston ähnlich realistisch gelagerte Comedyserie SCRUBS, nur mit deutlich grimmigerem Humor und deutlich weniger Feelgood-Momenten. Bei allem tiefschwarzen Sarkasmus („I smell dead people“) bekommt man mit, wie sehr die stressige Arbeit die Sanitäter auffrisst und der Film nimmt sich durchaus auch Zeit für persönliche Schicksale.
Seine Botschaften vom harten Job und dem kaputten Gesundheitssystem („It‘s not medicine – it‘s healthcare“) trägt er manchmal etwas plakativ auf, aber das ist dem Thema vielleicht auch angemessen – hier ist wenig Platz für sensible Zwischentöne, es geht um die Existenz.
Es ist auch nach dem Film nicht ganz klar, ob wir nun eine Werbung für oder eine Warnung vor dem Beruf des Rettungssanitäters gesehen haben. Fest steht nur: Jemand muss den Job machen.
7.5/10