Serienkiller - Thriller mit erneut Starbesetzung, unterschiedlicher Art natürlich, unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlicher Abspielmöglichkeiten, manche wurden ursprünglich für das Kino, andere gleich für den Verkauf oder die Leihgabe, hier wie bei bspw. auch Damaged (mit u.a. Samuel L. Jackson & Vincent Cassel), letzteres und beide von Lionsgate und Grindstone Entertainment Group als hauptsächlich verantwortlich entwickelt. Bei beiden Filmen ist die Besetzung mit ausschlaggebend für das Interesse, das Szenario selber nicht so, hier hat man zwei 'Pechvögel' an Bord und einen unterschätzten Mann, der zuletzt in Mission Impossible: Dead Reckoning (1) zeigen durfte, wozu er fähig ist; nur dumm, dass sich der Film als Flop entpuppte, im Grunde Pechvogel Numero Tres, viel zu Erzählen am Set bestimmt, sich gegenseitig am Trösten, die Wunden zeigen, oder sie hinter der Professionalität verstecken:
Little Rock, Arkansas. Die beiden Polizisten Brian Sutter [ Terrence Howard ] und Luke Carson [ Esai Morales ] sind durch ihren Vorgesetzten Captain Howell [ Alec Baldwin ] auf einen Serienmörderfall angesetzt, der sich vor allem auch um die 'Schäflein' von Pastor Lawson [ Michael Sirow ] dreht, bei auch Sutter selber, oder bspw. auch der zwischenzeitlich auffällig gewordene Travis Reed [ Weston Cage ] zur Kirche gehen. Howell teilt seinen beiden Beamten zusätzlich zur Verstärkung die frisch aus Tulsa eingetroffene Jaclyn Waters [ Nicky Whelan ] zu, sehr zum Unwillen der beiden Männer, die jeweils eigene Sorgen haben.
Über die Nachrichten wird die Geschichte hier eingeleitet, das mörderische Treiben bereits seit Wochen, ohne großartige Begrenzung, Männer und Frauen zwischen 20 und 40 als die Zielgruppe des Täters, es kann jeden treffen, eine Angst, die sich quer durch die Stadt verbreitet. Sicherheitswarnungen wurden ausgesprochen und zweckdienliche Hinweise, die Polizeipräsenz verstärkt, die Sirenen hallen durch die Nacht, die Patrouillen vermehrt. Dem nächsten Opfer darf man zusehen, wie es in die Falle gelockt wird und wie getötet, noch vor dem Titel der deutliche Mord, mit dem Messer die Kehle aufgeschnitten, zuvor eingeladen und berauscht; anschließend und später am Tage eine kirchliche Predigt, ein Gebet. Unterschiedlich wie Tag und Nacht und wie Hell und Dunkel hier die Einheiten, die Sequenzen, die darstellerischen Leistungen, die Führung der Schauspieler, die Sentenzen. Ein Gottesdienst, ein Trauma, eine Unruhe in der Kirche, ein Unverständnis der Partnerin, ein Anruf der Bereitschaft, "Daddy gotta go catch you bad guys."
Die Geburtstagsparty wird verlassen, die Kirche wird noch öfters besucht, Howard ist der Erste in der Szenerie, sein Partner Morales folgt, ein eingespieltes Team, möchte man meinen, ein gemeinsamer 'Besuch' vom Fundort eines Verbrechens, eine Untersuchung, "never assume" als das Motto, viele Fragen, wenig Antwort. Eine gemeinsame Befragung, mit unterschiedlicher Methodik, drei Männer und die Ehefrau des Opfers, einige prekäre Momente, unangenehme Situationen. Die Regie ist dabei eher unauffällig, es wird ein bisschen hin und her gesprungen, ein Film mit vielen Anfängen, mit eingangs wenig Übergang und Anschlüssen, mit abgehakten Sätzen.
Vom Casting her amtlich, einige namhafte Personen im Raum, darstellerisch eher unterfordert, das Skript mit vielen Zufällen, mit Indifferenten, mit wenig flüssigen Rhythmus, eine Verschwendung an Potenzial und Optionen, eher nachlässig in der Inszenierung, "Where the fuck is this going?" als hauptsächliches Credo. Eine grausige Tatortsbesichtigung später ist man wieder beim Ausgangspunkt, es geht um Religion, um sexuelle Attraktion, um Anonyme Sex- und Liebessüchtige, um Vaterkomplexe und posttraumatische Erlebnisse, das volle Programm demnach; gedreht sichtlich von einem eher unerfahrenen Mann, als Autor derselbe wie bei seinem Debüt, American Sicario (2021), selbst der hat bessere Kritiken, eine spürbare Überforderung.
Eine Agent Provocateur - Operation, eine kuriose Neugier umgibt die Produktion, nicht sicher, was die Darsteller zu dem Projekt gebracht hat, Baldwin macht nur Cameoauftritte, er kommt noch am Besten weg, er ist anders als seine Kollegen kaum beteiligt, nur phasenweise anwesend am Set. Ein, zwei Überraschungen in der Geschichte bekommt man auch geboten, eine leichte Verbesserung des Bisherigen, eine Verschlechterung nicht möglich und auch nicht nötig, es geht vom Beruflichen in das Private, es wird komplizierter und misstrauischer in allen Belangen, es kommt zu einigen neuen Erkenntnissen und noch mehr (kopflosen) Toten, es erinnert (auch durch die Anwesenheit von Michael Sirow und Weston Cage) recht an den Polizeifilm Boneyard (2024), der seine Thematik auch mehr schlecht als recht verdeckte und versteckte, aber nicht so sehr das Fiasko wie das hiesige filmische Erzeugnis ist. Ein Vorteil ist, man weiß nicht, wohin die Reise nun wirklich geht, der Film kollidiert, er explodiert und implodiert, alles gleichzeitig quasi, auch eine Kunst für sich, ein Ereignis, welches man gesehen hab müsste eigentlich, seeing is believing.