Real (2023)

Die Verlockungen eines Smartphones

Zwei französische Freundinnen finden ein fremdes, spiegelndes Objekt - ein Handy - auf einem Feld... und da es erst das 19. Jahrhundert (oder gar früher) ist, haben sie natürlich noch nie von einem solchen Zauberding gehört und sind bereit alles dafür zu opfern...

"Real" ist ein Kurzfilm von Rodrigue Huart und ein ungefährlicher, recht zahmer und simpler Kommentar zu Handys, zur Abhängigkeit und Gefahr dieser. Der Handylook und -stil wird konsequent durchgezogen, die zwei Mädels machen das ordentlich, den ein oder anderen blutigeren Seitenhieb gibt es. Aber insgesamt schafft es "Real" mir maximal ein müdes Schmunzeln ins Gesicht zu zaubern, mehr nicht. Die knackigen 6 Minuten haben keine Längen und sind sicher nicht vertane Zeit. Aber irgendwie ist das weder wirklich hübsch noch schockierend oder hart genug, nicht witzig oder clever genug, nicht kreativ oder ergiebig genug. Nett gewollt, aber dann doch irgendwie sehr wenig damit gemacht. Kostüme vom Karnevalswirt, eine Bauernwiese, ein Wald samt Bach, ein Handy, ein Drehbuch vom Bierdeckel, eine Idee a la Filmstudium - fertig ist zu wenig. Auf keinen Fall schlecht. Lieb gemeint. Taugt. Aber unter einigermaßen soliden Ansprüchen und in einem guten Starterblock der diesjährigen Kurzfilme auf dem Fantasy Filmfest zu wenig in allen Belangen. Wirklich gut auf dem Auge liegen solche Handyaufnahmen zudem nicht, egal wie idyllisch die Sonne auf dem französischen Land untergeht...

Fazit: süße Idee, süße Darstellerinnen, konsequente (Found Footage-)Ausführung, knackige Laufzeit... dennoch hätten es ein paar mehr (gorige? böse?) Highlights schon sein dürfen.