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War der Erstling mit ein Auslöser der Heroic Bloodshed Welle, so entstand die Fortsetzung schon innerhalb der Hochphase des populären Genres, das Drehbuch greift aber weniger auf die oftmals übertrieben wirkende Sentimentalität der artverwandten Filme zurück und befindet sich auch eindeutig nicht in der High Class Gesellschaft von Gangbossen, sondern weiterhin in der dreckig urbanen Unterschicht, wodurch die raue Atmosphäre mitsamt den gewalttätigen Aktionen stärker Fuss fasst. Trotzdem wird der Film etwas kommerzieller, kann ein Abgleiten in Kitsch und Romantik aber zumeist gut bis ganz vermeiden.

Diesmal geht es um 3 chinesische Sträflinge, allesamt ehemalige Soldaten, die von der Polizei für 2 Jahre als Undercover in die Big Circle Gang eingeschleust werden, ihr Mittelsmann Biggy [ Alex Man ] stellt die Kontakte her.
Li Heung Tung [ Elvis Tsui ], King San [ Ben Lam ] und Hok Kwan [ Yuen Yat Chor ] finden sich relativ gut in der Unterwelt zurecht und treten mit dem nötigen Selbstbewusstsein auf, ihre soldatische Erfahrung kommt der ersten Mission zugute, einer militärisch gehandhabten Belagerung einer Geburtstagfeier, die ein Triadenboss für seine Mutter abhält und die Bloßstellung desjenigen vor seinen Männern. Doch bereits die zweite Aktion geht schief, Heung Tung wird erkannt, die folgende Schiesserei beseitigt zwar den Wissenden, die Rede von Undercover – Cops in den eigenen Reihen geht aber bereits um.

Zudem wird die Angelegenheit zunehmend persönlicher [ ein Schwachpunkt ], King San trifft alte Freunde und verliebt sich in die Schwester eines Bekannten, Hok Kwan verliebt sich ebenfalls, seine Mätresse verrät ihn allerdings und Heung Tung knabbert an der Krankheit seines Vaters und führt natürlich genau in der Szene vor Biggy’s Entführung ein tiefes Männergespräch mit dem. Biggy’s anschliessende berühmt – berüchtigte Rattenfolter führt zu weiteren Misserfolgen der 3 Mann – Truppe, die letzte Chance ist die angebliche Teilnahme an einem Banküberfall. Mitten in der Planung treffen sie allerdings auf die Mörder Biggy’s, ausserdem ist die Polizei bereits angetreten, alle Mitwisser auszuschalten.

Der abschliessende Showdown findet diesmal in einer Häuserschlucht statt, eine 10minütige Orgie aus Shootouts, Stunts und Explosionen, wobei die Mischung sehr rasant, aber auch leicht zuviel des Guten herüberkommt. Die Stunts sind im Vergleich zum Prequel stark angewachsen, auch wird hierbei teilweise bereits durch Ben Lam [ LEGEND OF THE WOLF, ANGRY RANGER ] und Yuen Yat Chor [ LEGEND OF A FIGHTER, DRUNKEN TAI CHI ] Martial Arts eingebunden, dieses recht knapp allerdings nur.

Die finstere Stimmung des Vorgängers wirkt etwas gepuscht, einige darstellerische Leistungen der diesmal „richtigen“ Schauspieler [ in 1 waren es Laien ] übertrieben und klischeehaft, zudem bekommen sie keine wirklichen Motivationen geschrieben bzw. ausgedrückt. Die Airport – Aktion von Hok Kwan, der sich mit seiner Mätresse und dem bisher erbeuteten Geld [ Beweisstück ] absetzen will, und von dieser samt Liebhaber aufgeschmissen wird, ist recht holprig; der Darsteller vermag durch seine etwas chargierende Art sowieso nur in den Actionszenen zu überzeugen. King San wirkt ganz selten, und ist einem zumeist egal; auch die wichtige Figur des Biggy wird nicht wirklich erläutert, hierbei hilft die Präsenz von Alex Man allerdings etwas.

Das pessimistische Ende ist mittlerweile bekannt und gewohnt und längst nicht so nervenaufreibend wie im Original, dennoch vermag der Film trotz der Abstriche wohl zu überzeugen, Spannung und Intensität sind etwas vermindert, aber trotzdem hoch; zudem haut der von Tom Chin Yuet Sang inszenierte Showdown richtig in die Kerbe.

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