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Shit, Piece, Zero, Sprat, Kanten, Platte, Pot, Kiff, Dope… - sie umschreiben alle das gleiche und zwar Haschisch.
Haschisch – das ist eine Droge, die aus dem Harz der weiblichen Hanfpflanze hergestellte wird, hier, in Deutschland, als Schokoladentafel-ähnliche „Platte“ die Runde macht und Stefan Raab zu seinem Chill Out-Schlager „Wir kiffen“ inspiriert hat.

Und HASCHISCH ist nun eine Doku über marokkanische Hanfbauern, die der Frage „Wo kommt der Shit her?“ nachgeht.
Was lernen wir also in dieser Erdkundestunde für "Druffies":
100 kg Pflanzen ergeben 1 bis 2 kg gutes Hasch.
O lala...
Bei Haschisch unterscheidet man zwischen erster, zweiter und dritter Qualität. Erste und zweite Qualität sind quasi pulverförmig, weshalb man es auch neckisch „Puder“ nennt. Das Zeug, das wir hierzulande in der Pfeife rauchen, ist dritte Qualität oder schlechter, die speziell für den Export mit allerhand Scheiß gestreckt worden ist. Derartiges Zeug kommt den Leuten in Marokko unter keinerlei Umständen in die Tüte.
Aha, gar nicht mal so uninteressant…

Interessant ist auch mit anzusehen, wie die Hanfbauern dort in der Ferne ihrer Arbeit nachgehen.
Klar, da hat man unweigerlich das Bild von dauerdichten, grinsenden Schlaghosen-Hippies mit Peace-Zeichen aufm T-Shirt vor Augen. Doch die Realität sieht natürlich anders aus.
In Wirklichkeit leben marokkanische Hanfbauern nämlich unter ziemlich ärmlichen Umständen und mit der ständigen Angst wegen ihres Treibens im Kittchen zu landen, denn, man höre und staune, der Anbau und der Handel mit Haschisch ist in Marokko illegal. Zwar hält sich keine Sau dran, aber wenn in den Bergen mal Razzia ist, dann drohen bis zu 10 Jahre Haft. Und wenn man die Bullerei nicht ausreichend schmieren kann, was meistens der Fall ist, da nicht einmal genug Kohle für Strom und fließend Wasser vorhanden sind, heißt’s „When the Shit goes down, yo better be ready“.
…Hört sich jetzt gar nicht nach dem sorgenfreien Hippie-Dasein an.

Allzu weit hergeholt sind die Klischees dann aber doch nicht: Nach getaner Arbeit flacken die Bauern nämlich dann doch alle mit 'nem Dübel oder 'ner Pfeife im Mundwinkel ab, philosophieren über Gott und die Welt, über die viele Plackerei und ihrem gemeinsamen Traum, dem Land mit all seiner Armut den Rücken zuzukehren, und chillen, wobei, wenn den alten Mannen das THC ein bisschen zu sehr in den Kopf steigt, und sie dann keinen geraden Satz mehr rausbekommen oder die Gedanken immer größere und nicht mehr ganz nachvollziehbare Sprünge machen, man als Zuschauer sogar was zu lachen serviert bekommt.

Ich fasse zusammen:
HASCHISCH ist eine Doku, die nicht nur, aber wohl schon vor allem für Liebhaber der grünen Pflanze gemacht worden ist.
Besonders für Potheads mit Köpfchen und Leute, die während des Fressflashs nicht total abschalten sehr zu empfehlen, zumal die malerische Berglandschaft, die Philosophie der bescheidenen Hanfbauern und der dudelige Schlangenbeschwörer-Soundtrack den Geist und die Sinne betören und man nebenbei sogar noch was lernen kann.

Fazit daher:
„Die Sendung mit der Maus“ für Kiffer. Sehr fein!

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