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"Bheed": Ein schonungsloser Blick auf soziale Ungerechtigkeit

Mit Bheed gelingt Anubhav Sinha ein eindrucksvolles Sozialdrama, das die tiefen Wunden der indischen Gesellschaft während des COVID-19-Lockdowns offenlegt. Der Film setzt nicht auf Sensationslust, sondern erzählt mit nüchterner Intensität von Menschen, die ums Überleben kämpfen – und dabei mit den Schattenseiten eines ungleichen Systems konfrontiert werden.

Besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Rajkummar Rao, der als pflichtbewusster, aber innerlich zerrissener Polizist eine der eindrucksvollsten Darstellungen seiner Karriere abliefert. Auch Bhumi Pednekar und Pankaj Kapur verleihen ihren Figuren emotionale Tiefe, wodurch das Drama noch authentischer wirkt. Die Entscheidung, den Film in Schwarz-Weiß zu drehen, verstärkt die dokumentarische Wirkung und macht die gezeigten Szenen noch eindringlicher.

Trotz seiner Stärken hat Bheed auch Schwächen. Manche Szenen wirken überladen mit Symbolik, und nicht alle Handlungsstränge erhalten den Raum, den sie verdienen. Zudem erfordert der Film ein aufmerksames Publikum, das bereit ist, sich mit den komplexen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen.

Dennoch ist Bheed ein mutiger Film, der sich nicht scheut, unbequeme Wahrheiten anzusprechen. Er ist nicht nur ein wichtiges Zeitdokument, sondern auch ein kraftvolles Plädoyer für Empathie und soziale Gerechtigkeit.

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