Als aller erstes muss ich mal sagen: es ist wirklich eine Schande, das dieser Film so unbekannt ist und daher nur wenig Beachtung findet. Er lief bisher nur 2x im Fernsehen und ist bisher nur auf VHS erschienen. Wobei das Video wohl eine echte Rarität zu sein scheint. Ich musste sehr lange warten bis ich ihn bei Ebay ersteigern konnte. Ich kann echt von Glück reden den Film damals im Fernsehen gesehen zu haben, denn sonnst würde ich nicht einmal wissen, das dieser geniale Streifen existiert.
Natürlich ist er nicht wirklich genial, sondern ich empfinde ihn einfach für genial, da es sich um einen Low-Budget Film handelt und er mit vollkommen unbekannten Darstellern besetzt ist - umso beachtlicher ist das Ergebnis.
Jetzt zur Story: Der Film beginnt mit der Einführung und der Ankunft einiger Soldaten im Stützpunkt. Diese bekommen es gleich mit Captain Hansen zu tun, der ihnen erklärt warum die Amerikaner härter als der Vietcong sind und weswegen sie diesen Krieg gewinnen werden. Der hier aufgedrückte Patriotismus ist nur Mittel zum Zweck. Die Szene endet recht witzig, da der Captain bei seiner Ansprache unterbrochen wird und mitgeteilt bekommt ein Elefant würde am Stützpunkt herumlaufen. Worauf der Captain nur meint "Knallt ihn ab - er ist ein Charlie !". Da in der Heimat bald Weihnachten ist teilt der Captain seinen Soldaten mit ihm ein Weihnachtsgeschenk zu bereiten - Der Auftrag lautet ein Vietcong-Dorf platt zu machen, da diese dort Unmengen an Waffen versteckt haben sollen. Unter dem Kommando von Lieutenant Young (den die Soldaten alle nur "Pfoten-Killer" nennen, da dieser es bevorzugt ungehorsamen Schlitzaugen die Hände abzuschiessen) maschiert eine Gruppe von 10 Soldaten los um den Auftrag zu erledigen. Als sich der Bildschirm schwarz färbt und die Einblendung "In den swinging sixties maschierte ein verlorener Haufen geradewegs in die Hölle" erscheint, ahnt man bereits schlimmes. Auf dem Weg zum Dorf erwischt es einige der Soldaten doch schließlich erreichen sie das Dorf und der Auftrag wird erledigt. Doch plötzlich kommt von allen Seiten der Vietcong. Um sicher zum Stützpunkt zurück zugelangen werden 2 Hubschrauber angefordert und ein Treffpunkt vereinbart an dem die Soldaten abgeholt werden sollen. Auf dem Weg zum Treffpunkt verliert die Gruppe wieder einige Soldaten und nur eine Handvoll schafft es tatsächlich zum rettenden Hubschrauber. Doch am scheinbar sicheren Ziel angekommen müssen sie feststellen, das Charlie das Gebiet umzingelt hat. Es folgt der stärkste Teil des Films- der Untergang der Truppe, einer nach dem andren fällt den Schüssen des Vietcong zum Opfer bis sie schließlich alle regungslos am Boden liegen. Der Film endet mit einem Zitat eines vietnamesischen Offiziers "Wenn wir einen Amerikaner töten kommt ein zweiter um nach seinen Freund zu sehen, wenn wir den zweiten erledigen kommt ein dritter und ein vierter, alle rennen sie umher um nach ihren Freunden zu sehen".
Meiner Meinung nach ist dieses Ende eines der besten überhaupt und wohl die beste Wahl für einen Kriegsfilm, denn ich kann mich nicht erinnern jemals einen Kriegsfilm gesehen zu haben, der mit dem Tod aller Charaktere endet. Das ganze ist natürlich schon dramatisch genug, doch die ganze Szene über wird eine Melodie gespielt, die auch im vorherigen Film immer mal wieder auftaucht und so richtig schön traurig ist. Auch andere Musikeinlagen sind einfach nur passend und fügen sich zu einem klasse Soundtrack zusammen.
Die Brutalität im Film ist immer unterschiedlich. Es gibt unblutige Einschüsse aber auch einfach nur kranke Szenen. Z.b. wird einem Soldaten in den Rücken geschossen, wodurch seine Wirbelsäule heraus guckt.
Die Dialoge sind nicht 08/15, was mich überraschte. Es gibt einige Witzige Dialoge und One-Liner.
"Ich frage mich was meine Frau gerade macht" - "Wird gebumst"
Die Kamera bietet einige schöne Einstellungen und ist immer mitten im Geschehen. Auch kleine Spielereien gefallen durchaus, wie als wenn jemand erschossen wird das Blut direkt ins Bild spritzt. Die Darsteller sind alle unerfahren und so spielen sie auch, was jedoch nicht sonderlich stört. Einzig der "Pfoten-Killer" kommt richtig gut rüber, klasse Darstellung besonders am Ende als er mit dem MG unzählige Vietcongs erledigt.
Tja bleibt nur noch zu sagen: Vietnam-Film der extraklasse mit einem unvergesslichen Ende.