Review

Kinder verschwinden, Elternteile sterben auf mysteriöse Weise, es sind problematische Haushalte und so zieht die Polizei voreilige Schlüsse. Wer vermutet auch, dass eine über die Mattscheibe flimmernde Kindersendung etwas mit all dem zu tun haben könnte?

Irgendwo in einer Schnittmenge von „Nightmare on Elm Street“, „Pee-wee's Playhouse" und Stephen-King-Vibes macht es sich der von Brandon Espy inszenierte Horrorfilm bequem. Dabei erschafft er in der ersten Hälfte eine einnehmende Atmosphäre und baut das Mysterium um die Vorgänge und die Figur des Mr. Crocket gelungen auf. Leider treffen die positiven Attribute auf die zweite Hälfte nicht mehr in dem Maße zu, hier erklärt mir Espy zu viel, weniger ist manchmal mehr. Er kann den aufgebauten Schwung nicht in Richtung Finale mitnehmen, da zieht es sich dann etwas. Das ist schade, funktioniert „Mr. Crocket“ bis in die zweite Halbzeit hinein doch recht anständig. Sofern man sich auf die Prämisse einlassen kann und den nervtötenden Major ein Stück weit ignoriert. 

Die Geschichte selbst ist angenehm geradeaus erzählt und arbeitet ihre Idee ab, wenn auch nicht alles erzählerisch rund läuft und manches gar Banane ist (Rhonda und die Fernsehwand). Andererseits hat man bis dahin schon das Szenario mitsamt seiner Grundidee geschluckt, da mag man sich auf den Rest auch noch einlassen. 
Darstellerisch passt das Ganze in den beiden Hauptrollen. Elvis Nolasco gibt als Titelfigur eine ansprechende Vorstellung, Jerrika Hinton funktioniert als zum Szenario verbindende Figur. Der Rest ist solide bis bemüht, ruiniert den Streifen aber nicht. 
Da man sich in den 1990ern befindet wird natürlich allerlei retro-Kram eingestreut und als älteres Semester freut man sich über VHS-Kassetten, Röhrenfernseher und handgemachte Effekte. Letztere sehen inklusive der Puppen gut aus und trösten über manch mediokre CGI hinweg. Den ein oder anderen blutigen Moment bietet „Mr. Crocket“ ebenso wie manch spannende Passage, dazu verströmt er immer wieder ein gewisses Unwohlsein. Nur eben nicht bis zum Ende. 

„Don‘t forget your iron.“

Brandon Espys Mix aus bekannten Vorbildern hat was für sich und unterhält in seiner ersten Hälfte richtig gut. Hier und da etwas Gore mit Handarbeit und ein trotz der vertrauten Zutaten interessantes Setting, das in der zweiten Hälfte dann leider schwächelt und an Zug sowie Spannung verliert. Dennoch einen Blick wert und insgesamt bietet „Mr. Crocket“ ein gruseliges Gemisch, aus dem man mehr hätte machen können. 

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