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Erneut geschrieben und inszeniert von Damien Leone schickt sich Art the Clown an, Weihnachten seinen blutigen Stempel aufzudrücken. Und wie es schon beim Vorgänger der Fall war geschieht dies mit einer recht überdimensionierten Laufzeit. Knapp über zwei Stunden lässt man den Kasper hier schnetzeln und meucheln. Wobei die Effektszenen gar nicht das Problem sind. Diese sind handwerklich top. Sofern man sich dafür begeistern kann, bekommt man sehenswerte Maskenarbeit, ein paar schön kaputte Ideen und chic gebastelte Splattereinlagen in Bild und Ton. Und das ist letztlich der beste Grund, sich diesen dritten Teil der Reihe mit dem Killerclown anzusehen.

Denn das ganze Gedöns dazwischen kommt dramaturgisch nie über Telenovela-Niveau hinaus und ist auch ebenso uninteressant. Das Drama mit Sienna (Lauren LaVera) und ihrem Bruder Steve Smith aus „American Dad“ (Elliott Fullam) hätte man in der ersten Hälfte gnadenlos eindampfen können. Hier läuft es erzählerisch ziemlich ins Leere und ist dramaturgisch ebenso kalorienarm. Es zieht sich, weil Leone zwar gut Effekte inszenieren kann, aber weder Drama noch Spannung. Da will „Terrifier 3“ dann einiges erzählen und dazu noch seine Hauptfigur etwas mythologisch aufladen, was mehr schadet denn nutzt. Irgendwie muss man die zwei Stunden, die dieses Nichts an Geschichte dauert, füllen.
Inzwischen hat sich der Clown eine gewisse Reputation in der Genrefilm-Landschaft erspielt. Nicht zu unrecht, das kann man ruhig zugeben. Dennoch variiert die Figur hier letztlich nur bereits gesehene Manierismen. Auch bekommt Art wieder einen Sidekick, die Dame wird als babbelnder Gegenpart so lala integriert. Alleine funktioniert der Kerl besser. Auch ist es immer wieder faszinierend, bei wie viel Licht die Leute so schlafen. Aber ich schweife ab.

„I've got a chimney.“

In den Splatterszenen liefert „Terrifier 3“ saubere weil dreckige Arbeit ab, dazwischen bleibt er dank Figuren und Erzählung recht egal. Also im Vergleich zum Vorgänger alles beim Alten inklusive der überdimensionierten Laufzeit für das, was Damien Leone hier erzählen will. Als Effektschau macht das durchaus was her, den Rest muss man eben mitnehmen. Rohes Fest. 

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