Das kommt aus dem Nichts und das kommt hart. Ja, der vielzitierte Vergleich zu „The Night Comes For Us“, ebenfalls von Regisseur Timo Tjahjanto, ist unumgänglich. Und obwohl offensichtlich versucht wurde, verschiedene Stellschrauben anders zu stellen, bleibt die Zielrichtung die gleiche, und der Regisseur kann wohl auch nicht aus seiner Haut. Ein Geflecht aus brutalen Action-Szenen, perfekt choreografiert, aber gefühlt gezwungenermaßen mit einer Art Handlung zusammengeklebt. So macht man einen Film, den der geneigte Zuschauer sicher gern konsumiert, aber ein Rewatch vermutlich fraglich ist. Trotz spektakulärer Szenen fehlt das gewisse Etwas, der Kultfaktor. Das kann an der nicht gerade genre-typischen weiblichen Besetzung liegen, eventuell ist es auch schwer, genannte Spezifikationen bei der Menge derartiger Filme gerade überhaupt noch zu generieren. So entsteht reine Konsumware, mit dem vergeblichen Versuch die Vorgänger noch zu überbieten. Bedenklich hinsichtlich des kreierten Status des Publikums, als Abbild der Gesellschaft generell, bei dieser überbordenden Zelebrierung von roher Gewalt. Das Finale, in dem zwei junge Frauen sich grundlos abschlachten, ist kaum mit anzuschauen. Wieder der Punkt, junge Frauen und Mädchen als Protagonisten eines solchen Formates, schwierig. Noch brutaler als die Bilder ist aber die Laufzeit. Fast zweieinhalb Stunden, ohne Worte. Und nein, das ist auch bei Wick, Raid und Konsorten ein absoluter Abtörner.