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Zwar kalte Szenerie, aber dafür mollig warme Geschichte




Und wieder hat er es getan: Kari Juursonen. Der finnische Regisseur, der bereits Hand an beide Vorgänger legte, zog wieder sein Register des Schaffens kindgerechter Unterhaltung. Die finnisch-europäische Co-Produktion ist an das jüngste Publikum zielgerichtet, aber auch Erwachsene werden hier ihre Freude haben. Immerhin durften die beiden ersten weltweiten Erfolg einheimsen. Zwar nicht im Sinne eines Mega Blockbusters, aber die Erfolgszahlen durften auch für sich sprechen. Und vielleicht gelingt es auch, mit dem dritten Streich, ein größeres Publikum zu finden.


Jedes Jahr zu Weihnachten wird die Rentiertruppe um Prancer aus dem Norden zur Weihnachtsmannelite beordert, damit dieser rechtzeitig die Geschenke weltweit verteilen kann. Diesmal will Prancer' s Sohn Niko mit von der Partie sein. Ein tränenreicher und schwerer Abschied seiner Familie und schwere Aufnahmeprüfungen stehen dem jungen Rentier bevor. Ebenso gesellt sich eine Rivalin namens Stella hinzu, um Niko den Platz in der Truppe streitig zu machen. Dann wird der Schlitten des Weihnachtsmannes entführt und zwar von Stella' s Vater, einem ehemaligen Anwerber der Santa Claus Truppe, der aber von Prancer verraten wurde. Nun gilt es, den Schlitten rechtzeitig zu finden, damit das Heilige Fest gerettet ist.


Diese liebevoll animierte Vorweihnachtsgeschichte um die Weihnachtsmannhelfer und den Zögling Niko in spe, bietet all das, was man für kindgerechte Unterhaltung benötigt. Die nötige Portion niedlichen Witzes, putzige Junghelden, mit denen sich die kleinen gut identifizieren können, dazu eine lustig infantile Lemmingschar, die wie ein Scrat in hundertfacher Ausfertigung das Publikum zum Schmunzeln bringen. Böse Antagonisten, die zwar in böser Absicht handeln, aber nie so richtig in die Evilschublade gesteckt werden. Der Plot, der nebenher auch ein lehrreiches Stück um Wettkampfrivalitäten, Neider, Toleranz und Missgunst skizziert, wird in eisigkalter Schneelandschaft widergespiegelt, erzeugt aber durch die liebevollen Charaktere quer durch die Bank hinweg, eine Aura mollig warmfühlender Herzlichkeit. Die Dialoge werden nie ausfallend und werden stets kindlich abgehandelt. Zudem versprühen einige Abschnitte Magie und verzaubern die Fantasy der Kinder, wobei an den Eintritt in die Polarlichtatmosphäre zu denken wäre.

Die wenigen Schreckmomente werden meist durch witzige Aspekte kaschiert und trüben niemals die vordergründig aufgestellte Familienstimmung. Somit dürfte die zwar simpel gestrickte Kernhandlung die kleinen Zuschauer bestens unterhalten. Denn der Mix aus niedlichem Tierfilm, Vorweihnachtsbescherung, Freundschaftsgebaren und Animationskomödie a la "Ice Age"rutscht manchmal leicht ins kitschige ab, funktioniert trotzdem ganz gut. Damit kann dem Weihnachtsfest nichts mehr im Wege stehen. Happy Christmas!

Ein lehrreiches Stück Kinderfilm um Diskrepanzen, Freundschaften und Vorurteilen; niedlich und witzig verpackt in vorweihnachtlichem Geschenkpapier, welches seinen Glanz nicht verliert. Selbst an den Nicht-Weihnachtstagen!


Ist die FSK: o.Ab. berechtigt? Ja, sehr kindlich ausgelegter Animationsstreifen. Den ein oder anderen Erschrecker dürfte es geben, aber Witz und Heiterkeit überragen den Plot.

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