Staffel 1
Ein Kaiser von einem Pinguin
Nach den Geschehnissen aus Matt Reeves' „The Batman“ befindet sich Gotham City im überfluteten und zerstörten Ausnahmezustand und der Fledermausmann hat anderes zu tun als dem Pinguin endgültig das Handwerk zu legen - was dieser nutzt um sein eigenes Gangsterimperium zwischen den Fronten hochzuziehen…
Hier was ich grandios an „The Penguin“ finde - und was noch besser hätte gehen können. Insgesamt überwiegt hier meine Begeisterung jedoch mehr als deutlich und es ist ein wirklich bravuröser Compagnion zu „The Batman“ geworden.
OSWALD
+ guter Look, der sich ideal in Reeves Universum einfügt
+ Farrell ist sensationell; er ist voll in der Rolle, man sieht ihn nicht mehr
+ sein Make-Up ist nicht weniger eindrucksvoll
+ viel eher Gangster- als Superheldengenre
+ durchaus mit Härten und Schocks
+ Erinnerungen an „Sopranos“ oder „Breaking Bad“ werden wach
+ benutzt Batman und andere Figuren dieses Kosmos' kaum um zu glänzen
+ wenige, wenn dann aber starke, durchdachte Connections zum Film
+ Frau Milioti stiehlt fast die Show!
+ starke und überraschende „Vater-Sohn-Beziehung“
+ Humor ist gut eingearbeitet und bricht die Anspannung nicht in den falschen Momenten
+ es ist schön neue Seiten von Gotham und Oz zu sehen
+ wunderbar rund und abgeschlossen
+ hat keiner gebraucht, nimmt aber jeder gerne
+ tolle Outros und Abspänne samt Songs!
+ ich mag das „Straßenfeeling“ und wie sich Penguin „hocharbeitet“
+ sehr clevere Verwebung der Zeitebenen und das Aufkommen immer neuer Details und Beweggründe hält auf Trab
+ man mag Oz zwar, sieht aber auch seine Dunkelheit und Grausamkeiten und inneren Zwiespälte
+ Qualitätsschauspieler wohin man guckt
+ funktioniert auch ohne „The Batman“
+ alles hat einige bittertragische und echt traurige Komponenten
+ gänzlich anders als alle anderen „Superheldenshows“
+ brütender Score, immer wieder durchbrochen von coolen, lockereren Songs
+ scheut sich nicht vor Gewalt und Blut (ohne splattrig zu werden)
+ spätestens ab der grandiosen Episode 4 ist man sowas von drin
+ beeindruckende Backstories
+ beeindruckend, wie „strasse“ man diese eigentlich sehr campy Charaktere hinbekommen hat
+ beeindruckend, wie wenig bis gar nicht man die Comicvorlagen geschweige denn Batman braucht
PENGUIN
— braucht etwas um in die Gänge zu kommen
— leider ein paar Neubesetzungen im Gegensatz zu „The Batman“ (die ihre Sachen aber gut machen!)
— manche Folgen wirken minimal lang
— vielleicht noch nicht ganz auf dem allerallerallerhöchsten HBO-Niveau (es geht immer noch besser…)
— nicht immer komplett glaubhaft oder logisch, wie Oz sich da durchmogelt
Fazit: HBO hat’s schon wieder getan… „The Penguin“ ist bockstarkes Gangsterserienkino auf höchstem TV-Niveau mit zu vernachlässigendem Comichintergrund und mehr Tiefe in einer Staffel als The CW mit all seinen Serien bisher zusammen… Absolut fesselnd, hochwertig, gegen den Strom, gegen Trends und sehr… speziell! (8,5/10)