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Hexen haben kein Verfallsdatum

"Beezel" erzählt über mehrere Stationen und Jahrzehnte (!) die Geschichte (der Opfer) einer alten Hexenkreatur, die es sich im Keller eines klassischen Ami-Einfamilienhauses gemütlich gemacht hat... Im Ergebnis landet das über knackige 80 Minuten irgendwo halbwegs spannend zwischen "[Rec]", "Castle Freak", "Sinister" und einer dann doch recht schnell langweiligen Wohnungsbesichtigung...

Das Erbe der Dämonin

Aaron Fradkin gibt mit "Beezel" ein wenig seine Visitenkarte für Blumhouse, das (bereits fast beendet/auseinandergefallene) Conjuringverse und Co. ab - ohne sich jedoch allzu ergiebig mit Ruhm zu bekleckern. Um es mal nett zu formulieren. Die Monstermasken sind klasse. Einige langsam aufgebauten Jumpscares und sneaky Gruselmomente haben es in sich und Potenzial. Der Ekelfaktor ist nicht zu verachten. Alles bleibt aber überschaubar und sowohl qualitativ wie quantitativ im Rahmen. Doch vor allem die fast anthologie'artige Idee durch die Jahrzehnte und Generationen zu springen ist zumindest auf dem Papier frisch und cool. Dennoch ergeben sich dadurch - unterstrichen von recht steifen und teils gar unfreiwillig komischen Schauspielleistungen - auch einige echte Nachteile. Die Epochen bzw. Jahrzehnte werden leider kaum audiovisuell aufgenommen und unterschieden. Da hätte man viel mehr machen können, nein müssen. Es fehlt obendrauf nahezu jede Sympathie und Identifikation mit den Figuren und Bewohnern, durch Fehlendem an Zeit, Talent und Geld. Handwerklich ist das befriedigend. Doch der gewisse Kick um über das mittlere Videothekenregal hinauszukommen ist absent.

Fazit: sprunghafter und irgendwie doch monotoner Hexengrusler, dessen gute Masken, wenigen Splatterhighlights, kurze Laufzeit, einigermaßen kreativen Jumpscares und eleganten Found Footage-Einschübe ihn meist über der totalen Langeweile halten. Aber leider nicht weit drüber.

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