Review

„Galileo Macross.“

Die Begeisterung, nach dem grandiosen „Macross Plus“, war riesig und bevor ich mich dem großen „Macross F“ stelle, wollte ich mich zunächst der Vorgeschichte „Macross Zero“ widmen. Obwohl Macross Zero optisch ein fantastisches Meisterwerk ist, konnte mich dieser Anime die meiste Zeit nicht so begeistern, wie es Macross Plus von Anfang an tat. Eventuell habe ich den Fehler gemacht und habe einfach ZU viel Erwartungen in diesen Anime gesteckt. Ich habe eine mitreißende und vor allem tiefsinnige Story erwartet, ich habe sympathische Charaktere erwartet und vor allem herzergreifende Romantik. Leider wurde ich in allen 3 Punkten, bei Einem mehr bei Anderen weniger, enttäuscht. Dadurch ist Macross Zero zwar von der Action her eine glänzende Perle, aber beim Rest eher wie eine verwelkte Rose.

Story

Schwachpunkt Nr.1. In Macross Zero geht es um den jungen Kampfpiloten Shinn, der bei einer Schlacht abgeschossen wird und auf einer fremden Insel landet. Dort lernt er u.a. die Geschwister Mao und Sara kennen, mit denen er schon bald eine ganz besondere Verbindung aufbauen soll. Irgendwann stellt sich heraus, dass die Insel doch nicht so unscheinbar ist, wie sie zunächst wirkt und so kommt es wie es kommt. Es gibt auch hier dann eine, optisch einwandfreie, Schlacht zwischen UN und Anti-UN. Was für mich aber den Karren noch gerade so aus dem Dreck gezogen hat war das spektakuläre Ende. Gerade weil der Romantik-Faktor hier maßlos enttäuscht, zumal sich das ganze hier erneut in die völlig falsche Richtung entwickelt, hätte ich nicht gedacht, dass dieser Anime solch ein fantastisches Finale herbei zaubern kann und den Anime mit einem würdigen Abschluss beenden kann.

Animation

Der Lebenssaft von Macross Zero. Obwohl der Anime schon 6 bis 8 Jahre auf dem Buckel hat, toppt er ziemlich viele Mecha Animes von heute (z.B. Gundam 00). Die Action ist einfach der pure Wahnsinn und so etwas wie Szenen-Recycling ist hier absolut weltfremd. Zwar bin ich jetzt nicht sooo sehr begeistert von CG-Animationen, aber in Verbindung mit dem hervorragendem Charakterdesign, sah das Ganze schon mehr als ordentlich aus. Ebenfalls beeindruckt hat mich schon allein die simple Animation des Ozeans, besonders wen das traumhafte Rauschen der Geräuschkulisse noch hinzu kommt. Alles in Allem ist Macross Zero wirklich das Nonplusultra in Sachen Action gepaart mit guter Animation.

Sound

Macross ohne Musik, wäre wie One Piece ohne Kreativität. Die Musik ist natürlich auch hier eins der wichtigsten Elemente, obwohl es auch HIER kein richtiges Opening gibt. Während der Anime läuft bekommt viele schöne Balladen geboten, die sofort ans Herz gehen. Auch der Abspann-Song ließ den Anime immer mit einer besonderen Aura ausklinken. Nur schade, dass es auch hier wieder nur Text als Abspann gibt.

Charaktere

Schwachpunkt Nr.2. Mit Ausnahme der wunderbaren „Mao“ gibt es hier eigentlich kaum Charakteren die mir auf Anhieb ans Herz gewachsen sind. Ganz besonders mit Sara wurde ich nie warm, da sie ständig mit ihrem Natur-Geschwafel nerven konnte. Auch sehr gewöhnungsbedürftig fand ich die Stelle, wo Sara nackt (!) im Wasser steht und ein wunderschönes Lied singt. Warum musste sie nackt sein? Ich fühlte mich urplötzlich wie in einem Ecchi-Anime mit besonders hohem Fanservice. Der Hauptcharakter Shin war auch nicht das gelbe vom Ei, da er wie so ein typischer Held daherkommt, ohne irgendwelche Besonderheiten. Wer die erste Macross Serie gesehen hat (oder auch „Do you Remember Love?“) wird sich hier über ein Wiedersehen mit Fokker freuen, der schon in der alten Macross Serie den coolen, gelassen Typen verkörperte. Mein Lieblingscharakter war hier aber ganz klar Mao, nur fand ich es äußerst bedauerlich, dass sie sich absolut nicht so verhalten hat, wie es Charaktere in ihrem Alter tun (zur Info : Sie soll erst 11 sein!). Damit wir uns richtig verstehen, ich fand es GERADE schlimm, dass sie erst 11 sein soll, da sie wesentlich reifer und auch erwachsener wirkt, als es ein 11 jähriges Mädchen tut.

Empfehlung

Ich kann trotz der Kritik Macross Zero ganz klar empfehlen. Als Macross – und Mecha Fan sowieso ein absolutes Muss. Allerdings sollte man wirklich keine hohen Erwartungen in diesen Anime stecken, wie man es vielleicht bei Macross Plus getan hat.


Fazit

Schade, ich habe mir ein bisschen mehr erhofft, da ich nach dem sensationellen „Macross Plus“ wirklich was ganz Tolles erwartet habe. So bleibt Macross Zero „nur“ ein optisches Glanzwerk, dass inhaltlich aber nicht zu 100% überzeugen kann.
Macross Zero bekommt 7 von 10 selbst geschnitzte Liebes-Stöcke.


7/10

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