"Ich sollte es lassen" sprach der schwache Mann und tat es. Werwölfe und Endzeitszenarien sind einfach ein Magnet. Die Erwartungen waren faktenbasiert trotzdem niedrig, fast 1:1 das dümmliche The Purge-Konzept, ein geringes Budget und Frank Grillo als Wissenschaftler, ja richtig, Wissenschaftler. Klingt so realistisch, wie es dann auch umgesetzt wirkt. Da gibt es aber natürlich noch die lachhafte Fußnote „Ex-Militär“, logisch. Grillo war schon immer ein selbstgefälliger Macker, ohne aber die Klasse anderer selbstgefälliger Macke zu haben, die Action-Stars, die wir so lieben. Der Film sieht nicht besonders schön aus, man kann allerdings auch einfach Klartext sprechen und sagen, dass er hässlich wirkt. So ist das halt in der Preisklasse, mit Filtern, CGI, Schnittgewitter und hastiger Kamera versucht man mehr rauszuholen, als eigentlich finanziell drin war. Dennoch will ich nicht nur schimpfen. Man brauch, wenn die Handlung erstmal losgelassen ist, nicht immer nur bis zur nächsten Werwolf-Szene spulen, hier wird durchgängig und auf gestraffter Laufzeit Gas gegeben. Die Untiere sind kein CGI, nur im Verwandlungsmodus, sondern echte Masken und Anzüge. Sehr gut! Von weitem wirkt das sogar immer richtig ansprechend, nur die Nahaufnahmen sind dann etwas ernüchternder. Werewolves hatte vorab einen kleinen, aber unberechtigten Hype, ist aber alles in allem nur für Unbelehrbare zu empfehlen. Jene werden sich aber nicht ärgern und kurzweilige 90 Minuten verbringen. Und schnell wieder vergessen.