Vor einem Jahr hat ein der Erde besonders naher Supermond dafür gesorgt, dass sich eine Milliarde Menschen ohne Vorwarnung spontan in Werwölfe verwandelt haben. Da nun erneut ein Supermond ansteht, arbeiten Wissenschaftler fieberhaft an einem Mittel, das die Transformation unterdrücken soll, während die Bevölkerung dazu angehalten ist, sich im eigenen Heim zu verbarikadieren und das Mondlicht zu meiden. Ein Versuch, bei dem die Wirksamkeit von "Moonscreen" ausgetestet werden soll, ist leider nicht besonders erfolgreich, denn die Probanden verwandeln sich nach nur einer Stunde bereits schon wieder in Werwöfe, denen es gelingt, aus ihren Käfigen auszubüchsen und das Labor zu zerlegen. Den beiden Wissenschaftlern Wesley und Amy gelingt die Flucht und nun versuchen sie sich durch die Werwolf-verseuchte Stadt bis zum Haus von Wesleys Schwägerin Lucy durchzuschlagen, welches allerdings auch schon von den haarigen Biestern belagert wird... Die Prämisse von "Werewolves" schreit eigentlich danach, als 100 Millionen Dollar schweres Hollywood-Spektakel aufgezogen zu werden, aber ganz der Vita seines Regisseurs Steven C. Miller entsprechend ist daraus nur ein recht billiges B-Filmchen geworden, das ab und an ziemlich strampeln muss, um seine Story-Ambitionen mit dem, was das Budget hergegeben hat, unter einen Hut zu bringen. Dabei ist die Grund-Idee des Ganzen (quasi "Das Tier" meets "The Purge") doch allemal tauglich, auch wenn man sich doch etwas mehr Scope gewünscht hätte und dass die Geschichte produktions-technisch nicht ganz so knapp in nur wenigen Sets umrissen worden wäre. So wird der Film, den man eigentlich hätte sehen wollen und den man sich im Vorfeld in Gedanken ausgemalt hat (eben jenen ersten Supermond mit 'ner Milliarde Werwölfe als Resultat) hier nun lediglich in den Dialogen als Hintergrund-Geschichte verbraten. Nun ja, man kann halt nicht alles haben. Das, was an Kohle vorhanden gewesen ist, wurde allerdings augenscheinlich zur Gänze in die Effekte investiert, so dass zumindest die Titel-Monster (angenehm oldschool: Stuntmen in echten Kostümen, keine CGI-Kreationen!) einigermaßen Eindruck schinden können. Dankenswerterweise wurde das Ganze von Miller in der Manier seiner besseren Genre-Arbeiten (immer noch toll: "Aggression Scale - Der Killer in dir" und "Silent Night - Leise rieselt das Blut") auch ökonomisch inszeniert, denn ohne viel Federlesen wird der Zuschauer praktisch von Beginn an direkt in das Geschehen geworfen und dann auch ohne erzählerische Durchhänger oder Leerlauf in der Handlung ziemlich rasant unterhalten, bevor nach nicht einmal 90 Minuten bereits der Abspann erreicht ist... eine Herangehensweise, die auch so manch neuerem Genre-Beitrag mit Überlänge durchaus besser zu Gesicht gestanden hätte. Darstellerisch hat man es zudem auch ganz gut getroffen, denn Frank Grillo und Lou Diamond Phillips wirken hier einerseits nicht unbedingt fehl am Platz, dürften sich aber dennoch gefreut haben, zur Abwechslung mal nicht in der allerletzten C-Movie-Grütze oder einem minderbemittelten Bruce Willis-Geezer-Teaser auftreten zu müssen. Als actionbetonter Horrorfilm preisgünstigen Zuschnitts ist "Werewolves" unterm Strich damit näher an einem "Dog Soldiers" als an einem wirklich maßgebenden Vertreter wie "American Werewolf" oder etwas aktueller "Late Phases", allerdings ohne den augenzwinkernden Unterton des Neil Marshall-Streifens. Ach ja, eines noch: Bitte nicht allzu genau auf die logischen Details der Chose achten, denn sonst hat man hier wirklich keinen Spaß...!
6/10