Review

Aus gegebenem Anlass – und wie so oft ist es kein schöner. Udo Kier war für mich ein oft präsenter Schauspieler, wenn er auch nicht immer im Mittelpunkt stand. Er war nicht der größte Darsteller oder der talentierteste Schauspieler. Aber er hatte ein unbeschreibliches Charisma, eine Ausstrahlung, die einen gefangen nahm. Jemand, über dessen Auftauchen und Szenen ich mich freute. 

Die etwas über fünfzig Minuten dieses Porträts sind lange nicht genug, es wirkt wie ein Ausschnitt, ein flüchtiger Blick auf dieses schillernde Leben einer faszinierenden und sympathisch wirkenden Person. Wenig bekommt man allerdings aus dem Privatleben zu sehen und zu hören, der von Jobst Knigge inszenierte Beitrag fokussiert sich auf die künstlerische Laufbahn Kiers. Etwas aus der Kindheit des Kölners bekommt man erzählt, das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf dem Werdegang und der Formung des sich in der Welt der Schauspielerei bewegenden Menschen. Hier erzählt Kier selbst einiges und dennoch nie genug, mit jedem Satz vermutet man gleich drei weitere interessante Geschichten mehr, die irgendwo warten. 
Neben Kier kommen auch Weggefährten wie Nicolette Krebitz oder Marcel Odenbach zu Wort, man hört von der Zeit mit Schlingensief, von Trier, Fassbinder. Kunst und Film, Paris und Kalifornien, Pamela Anderson und Hans Solo. 

„Ich hatte Glück, I'm a lucky man.“

Interessantes und doch zu kurzes Portrait dieser faszinierenden Persönlichkeit. 
Mach's gut Udo. Und danke.

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