„Cyborg 2“ ist eine ziemlich schwache Fortsetzung des Originals mit Jean-Claude Van Damme, der hier nur noch in Rückblenden mit Material aus dem ersten Teil zu sehen ist.
In der Zukunft beherrschen Großkonzerne die Erde, wobei es in Amerika vor allem der Cyborg-Hersteller Pinwheel ist, dessen Produkte vom Soldaten bis zur Prostituierten aufgaben übernehmen. Die neueste Errungenschaft ist ein Selbstzerstörungsmechanismus, der die Cyborgs zu lebenden Bomben macht. Dies demonstriert der Film zu Beginn mit einem Prostituierten-Cyborg, was eine der wohl lächerlichsten Szenen ist, die man sich ausdenken kann.
Von der Ergebnissen begeistert, will man nun die Cyborg-Dame Casella 'Cash' Reese (Angelina Jolie) mit dem Glass Shadow genannten Zeug zur Bombe umfunktionieren. Diese wird zudem im Kämpfen ausgebildet, wobei Colson 'Colt' Ricks (Elias Koteas) ihr Martial Arts Trainer ist, der sich in sie verliebt hat. Die beiden sind dann auch beim Training zu bestaunen, was eine recht flotte und gut inszenierte Kampfszene abgibt.
Der Eingriff an Cash wird vorgenommen und sie soll auf eine wichtige Mission geschickt werden, doch dann bekommen sie und Cash Botschaften von einem Unbekannten per Bildschirm. Der Unbekannte verhilft ihnen mit seinen Ratschlägen zur Flucht, doch der Konzern schickt seine Häscher hinter ihnen her...
„Cyborg 2“ hat mit dem ersten Teil eigentlich gar nichts zu tun, auch wenn man mit Rückblenden versucht eine Parallele in der Hinsicht aufzubauen, dass der weibliche Cyborg dort auch einen männlichen Beschützer hatte. Ansonsten läuft die Hetzjagd recht spannungsarm und teilweise wirr ab: Hin und wieder tauchen andere Parteien außer dem Konzern auf, die auch mitmischen wollen, aber ihre Motive werden schwammig bis gar nicht erklärt. Vermutlich sind sie eh nur dazu da, um den Plot mühsam auf rund 90 Minuten Länge zu strecken, doch die Story wird schnell uninteressant.
Auch Atmosphäre kann der Film im Gegensatz zum Vorgänger so gut wie gar keine aufbauen: Die ewig gleichen Hinterhöfe und Tunnel sowie die ständige Dunkelheit öden den Zuschauer schnell an, da hatte Pyuns Film einiges mehr an Charme. Zwischendurch versucht man noch die Beziehung zwischen Cash und Colt als tiefsinnig anzupreisen (es werden sogar Vergleiche zu Romeo und Julia gezogen), doch auch dies wirkt aufgesetzt und wenig packend.
Immerhin kann der Film Action bieten, aber nicht in ausreichendem Maße um die restlichen Mängel auszugleichen. Es wird geballert und geprügelt, was aber nur teilweise gut inszeniert ist. So sind der Fight bei den rotierenden Messern, die Trainingsszene und ein paar kurze Kampfeinlagen recht spektakulär geraten, während das Geballer und ein paar andere Martial Arts Szenen einen wenig vom Hocker reißen.
Elias Koteas spielt recht gut und auch Angelina Jolie macht als Cyborg eine überzeugende Figur, weshalb beide wohl später auch nach Hollywood durften. Billy Drago gibt hier eher mäßig seine üblich entrückte Psychorolle und wird in den Kampfszenen recht offensichtlich gedoubelt (bei keiner etwas spektakuläreren Aktion ist seine Gesicht zu sehen). Jack Palance tritt nur kurz auf und spielt unter Wert; die restlichen Darsteller sind ebenfalls mäßig.
Trotz einiger guter Kampfszenen ist „Cyborg 2“ ein recht schwaches B-Actionsequel mit schlechter Story und ohne Atmosphäre.