Renommierte Mimen für einen Indie-Streifen zu gewinnen, ist natürlich fast schon die halbe Miete. Wenn man seinen Krimi mit der Coolness eines Tarantino ausstatten will, braucht es allerdings auch selbigen und nicht ein Drehbuch, welches wesentliche Informationen über die Figuren ausklammert.
Felix ist ein illegaler Einwanderer aus Ecuador und sucht wie Alfonso einen Job. Die beiden werden von Donnie für einen lukrativen Auftrag aufgegabelt und sollen in der Wüste von New Mexico ein tiefes Loch schaufeln. Doch die Situation eskaliert und fortan befinden sich die Arbeiter in einem Sumpf aus Drogen und viel Geld…
Mit Luke Hemsworth, Thomas Jane und Nick Cassavetes gesellen sich einige namhafte Mimen ins Spiel. Hinzu kommen der stark aufspielende Hemky Madera als Alfonso und der nicht ganz so überzeugende Diego Tinoco als Felix. Leider versäumt es der deutsche Verleih, auch die spanisch gesprochenen Dialoge zu synchronisieren oder zumindest zu untertiteln, wodurch einiges an Informationen verloren geht. Aber auch das Drehbuch klammert einige Hintergrundfakten über die Charaktere aus, es fühlt sich teilweise unvollständig an, wodurch nur bedingt Empathie entsteht.
Besonders im ersten Drittel lässt sich der Stoff deutlich zuviel Zeit und verschwendet einige Passagen mit einem ellenlangen Monolog von Hemsworth, der immerhin sichtlich Freude an seinen Ausführungen hat. Erst als Gewalt aufkommt, kommt die Handlung ein wenig in Gang, doch spannend gerät der Stoff zu fast keiner Zeit. Sie sind halt alle irgendwie böse Jungs mit finsteren Absichten, doch genaueres erfährt man im Detail bis zuletzt nicht. Dafür pendelt man irgendwann nahezu willkürlich zwischen einem Tierarzt und einem Schrottplatz, während der Score so spärlich eingesetzt wird, dass er rein gar nicht auffällt.
Handlungstechnisch ist das ziemlich dröge und wird folglich nur durch die Mimen und eine zum Teil gut ausgeklügelte Kamera unterstützt. Dies zeigt sich in einer etwas längeren Einstellung bei einem Einbruch, als bestimmte Blickwinkel bewusst im Off belassen werden oder auch bei einer kurzen Verfolgung, als beide Kontrahenten auf dem Boden kriechen.
Allerdings bilden solche Szenen eher Ausnahmen.
Eine Handvoll zynischer Momente ist zwar auszumachen, doch der sarkastische Humor zündet nicht immer. Zudem schwingt den meisten Dialogen eben nicht die anberaumte Coolness mit, während die wenigen Gewalteinlagen zwar technisch sauber umgesetzt sind, jedoch nie überraschend eingesetzt werden. Ansonsten gibt es keine Action im temporeichen Sinne, sondern lediglich einige Ballereien innerhalb des auch nicht allzu spannenden Showdowns, der eigentlich keine nennenswerte Pointe hervorbringt. So wirklich lohnen sich die 92 Minuten nicht.
4 von 10