Blutleer & zahnlos
Nach erstaunlicher Stippvisite in Australien kommt das wahnsinnig zusammenhanglose "Howling"-Franchise nach Großbritannien zurück - und wird nochmal deutlich schwächer und unnötiger... "The Howling 4" erzählt irgendwo im Videothekenniemandsland u.a. von einer Frau, die mit ihrem Ehemann in eine abgelegene Ortschaft reist, um etwas "Reha" von seltsamen Psychosen und "Hirngespinsten" zu bekommen. Doch vielleicht waren ihre Erscheinungen nur Warnungen vor dem, was da auf die beiden wartet - u.a. eine Nonne mit Gruselgeschichten...
Während das Original ein Klassiker seines Fachs ist, top altert und die Teile 2+3 einem australisch-durchgeknallt immerhin ein paar Witze und krude Theorien um die Backen gehauen haben, kann dieser Part 4 eigentlich fast nichts mehr. Videothekendutzendware ohne (viel) Werwolf, ohne Spannung und ohne Können. Öde Wüste, nebeliger Wald, steinige Kiesgrube. Alles egal. "The Howling IV" ist ein Schnarcher, kein Heuler. Die letzten paar Minuten entschädigen minimal und von seinem Konzept, seinen Mustern bzw. der filmzeitlichen Aufteilung nimmt sich Part 4 wohl eng ein Beispiel am Original. Aber im Grunde zeigt der direkte Vergleich nur noch deutlicher, dass das hier - im Gegensatz zu Joe Dantes Firestarter in der Bundesliga der Werwolfhappen - nur Kreisliga spielt. Wenn überhaupt. Die Hauptfiguren sind austauschbar, der Look ist hässlich, alles plätschert lieb- und einfallslos vor sich hin. Dagegen wirken die beiden australischen Vorgänger um Klassen unterhaltsamer. Und cleverer auch, trotz ihrer Trashigkeit. "The Howling IV" ist ein trostlose Nummer mit mehr Mondkummer als Mordshunger.
Fazit: da wünscht man sich doch schon fast die trashig-augenzwinkernde Verwirrung der Teile 2+3 zurück... "The Howling IV" ist eher Pussycat als Mondmensch, eher Pudel als Wolfsrudel. Das Gegenteil von wild und hungrig. Lahm, zäh und schlecht. Jede Folge "Walker, Texas Ranger" hat mehr Schwung.