Nachdem der einstige Wrestler Randy Couture in „The Expendables“ mitwirkte, wurde er einem breiteren Publikum bekannt. Doch die großen Angebote im Actionbereich blieben aus und zwischenzeitlich wechselte er ins Horrorfach. Bei vorliegendem Streifen dürfte er als ausführender Produzent etwas mehr Einfluss gehabt haben, doch halbwegs sympathisch kommt die Chose erst gegen Halbzeit rüber.
Ein paar Jugendliche begeben sich mit einem alten Camper auf Exkursion, um der Legende einer mysteriösen Glocke nachzugehen. In Bell Lake angekommen, betätigt man jene Glocke gegen Mitternacht, doch nicht nur der ominöse Killer Hank (Couture) tritt in Erscheinung…
Nach der genretypischen Exposition (jemand befindet sich auf der Flucht und wird erwischt) verbringt man deutlich zuviel Zeit mit den potenziellen Opfern und kann anbei Klischees des gängigen Slashers im Minutentakt abhaken: Kein Handynetz? Check. Die heruntergekommene Tankstelle vorm Ziel? Check. Unter den wahrscheinlichen Opfern: Die Tussi, der Poser, die Stille und der Kiffer? Check für alle.
Am Zielort angekommen, entpuppt sich jener als nicht allzu atmosphärisch, weshalb alsbald die Nebelmaschine bemüht wird und je mehr Dunst in der Kulisse erscheint, umso mehr weht der Wind der Genrependants der Achtziger durch die Gegend, leider einschließlich schwach geschminkter Dämonenmaskeraden.
Doch immerhin wird ab Mitte ein wenig an der Temposchraube gedreht, wobei die expliziten Ableben enttäuschend einfältig vonstatten gehen.
Zwar sind die Bluteffekte durchweg praktischer Natur, doch über den Einsatz eines stumpf wirkenden Beils kommt man zu keiner Zeit hinaus und mehr als eine Enthauptung ist nicht wirklich drin. Ein kleiner Twist ändert immerhin die tonale Marschrichtung, wonach die verbleibenden Figuren ein zuweilen sympathisches Gespann bilden und sogar ein paar augenzwinkernde Seitenhiebe gegen das Genre austeilen. An anderer Stelle wirkt der Humor hingegen arg gewollt, was zwangsläufig zu Fehlzündungen führt.
Darstellerisch erledigt Couture im Rahmen seiner überschaubaren Fähigkeiten einen okayen Job, so viel schlechter performen die übrigen auch nicht. Handwerklich bleibt man im unauffälligen und schnörkellosen Bereich, auch der Score bleibt nicht im Ohr hängen.
Zwischen okkulten Hintergründen von 1876, irgendwelchen Opferrungen und dem Gedanken, einem Fluch erst nach 100 Jahren Einhalt zu gebieten, schürt die Angelegenheit erst nach einem zähen Anlauf Interesse, doch in Sachen Spannung und Blutvergießen wäre deutlich mehr drin gewesen und auch die Selbstironie hätte man etwas mehr ausspielen können.
Viele inhaltliche Versatzstücke und ein paar charmante Eigenheiten führen letztlich noch zu einem durchschnittlichen Gesamteindruck.
5 von 10