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Jonathan Graves hat ein altes Haus geerbt, in dem früher finstere satanische Rituale abgehalten wurden. Bald erliegt er dem Drang, diese zu wiederholen: Er beschwört eine Bande kleinwüchsiger Dämonen, die allerdings nur die Vorhut für ein größeres Übel bilden … 

Wenn Billigproduzent Charles Band Horrorfilme mit seinem Lieblingsthema Puppen dreht, sollte das einem als Konsument prinzipiell schon mal verdächtig vorkommen, denn was unser Jim Henson für arme da unters Volk streut ist größtenteils nur noch als Trash ertragbar. Und so ist auch Ghoulies wenig überraschend, ein ziemlich ungenießbarer Kinderkram. Wie man nach so einem Piloten noch drei weitere Filme hinterherwerfen kann (ohne sie selbst zu kennen) ist mir ehrlich gesagt ein ziemliches Rätsel, so wahnsinnig viel Kohle kann dieses Puppentheater nun wirklich nicht eingebracht haben.
Die zugrunde liegende Story ist dabei ebenso plump, wie die Dialoge hirnrissig sind. Wenn ein Kerl eine Frau auf einer Party mit dem Spruch „wie wärs mit ner Runde knattern“ anspricht, so verliert der Film spätestens jetzt jeglichen Anspruch auf Ernsthaftigkeit und Seriosität. Auch die Geisterbeschwörung, der das ganze Übel zugrunde liegt, kann beim besten Willen nicht ernst gemeint worden sein, so stümperhaft wird diese sowohl vorgetragen, als auch gefilmt.
Die Kleinen Viecher selbst, die wohl auf der Erfolgswelle von Gremlins und Critters mitreiten sollten, sehen dabei auch noch mächtig debil aus, ok eines ist sogar ganz gut gelungen, aber der Rest würde bei der Muppet show wegen visueller Scheißigkeit nicht mal am Pförtner vorbeikommen. Aber auch die menschlichen Charaktere sind kein Jota besser, sondern bestehen aus einer Melange von Klischeecharakteren mit einem Tiefgang im Nanometerbereich, wie sie eigentlich nur mit Absicht zusammengestellt werden konnte. Überhaupt hatte ich die ganze Zeit das Gefühl das Ghoulies nichts anderes ist, als bewusst fabrizierter Trash. Für den Fall, das die ganze Geschichte wirklich ernst gemeint worden sein sollte, mein herzlichtes Beileid und die Empfehlung einer Umschulung zum Schiffschaukelbremser.
Selbiges ist auch für die sogenannten Schauspieler ratsam, diese bestehen mal wieder zur Gänze aus jugendlichen Pappnasen die munter zwischen talentfreiheit und overacting hin und herwandeln. Berechtigterweise sind aus diesem Ensemble auch dementsprechend keine Karrieren geworden, wobei man fairereweise natürlich auch sagen muß, das das Drehbuch die Truppe einfach im Stich lässt, da kann einfach keiner wirklich glänzen.  
Erfreulicherweise dauert das ganze Schmierentheater nur etwas über 80 Minuten, bis der mächtige Hexenmeister mit der Fönfrisur sein erstes Abenteuer absolviert hat. Der Film ist nüchtern betrachtet natürlich ein absoluter Vollschuß in den berühmten Ofen und versagt an allen Fronten, doch er kann auch Spaß machen, wenn man sich, am besten mit einem Sixpack in der Hand, die gesamten filmischen Unzulänglichkeiten zu Gemüte führt, einen Sinn für Trash hat und das Hirn auf Durchzug schaltet, kann das sogar unterhaltsam sein. Ausprobieren natürlich auf eigene Gefahr
3/10

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