„Ich brauche was Süßes vor die Flinte, Kumpelchen!“
Schauspieler Luca Bercovici debütierte für Charles „Full Moon“ Band im Jahre 1984 mit dem Horrorfilmchen „Ghoulies“ als Regisseur.
„Schubidu, Hokuspokus, let's fetz!“
Jonathan Graves (Peter Liapis, „Swordkill“) ist Erbe des Schlosses seines Vaters (Michael Des Barres, „MacGyver“), der als Magier tätig war. Dort zieht er mit seiner Freundin Rebecca (Lisa Pelikan, „Swing Shift – Liebe auf Zeit“) ein, findet alte Bücher okkulten Inhalts, führt eine Geisterbeschwörung durch, findet Gefallen daran und gibt sich weiteren Ritualen hin, wodurch er die Ghoulies, kleine grüne Monster, herbeilockt…
„Ich kann dieses Haus nicht mehr verlassen!“
Hui, ein Horrorfilm aus den glorreichen ‘80ern um fiese kleine Monster für „Gremlins“- und „Critters“-Fans, dazu noch ein wunderbar trashiges Plakat mit einem Ghoulie, der sich aus einer Toilettenschüssel erhebt? Her damit, „Play“ gedrückt! Der Prolog zeigt eine unheilige Zeremonie. Ein Baby soll geopfert werden, wird aber gerettet. Ein paar Monsterchen hängen dort herum. Der Obermufti hat grüne Augen und die Frau irgendwas unter der Haut. Oha, eine Charles-Band-Produktion. Na gut, schauen wir mal. Der Kindsretter führt nach dem mit cooler Mucke unterlegten Vorspann in die Gegenwartshandlung ein. Ein Paar bezieht ein altes Haus. Aha, Jonathan, Nachkomme des satanischen Obermuftis mit seiner Perle. Hat die Butze von seinem Alten geerbt. Werden ihnen die Ghoulies das Leben schwermachen?
„Das ist eine schöne Nacht...“ – „Schön gespenstisch!“
Erst mal findet Jonathan die alten Wälzer und schmeißt eine Einweihungsparty mit debilen Dialogen und der für Horrorfilme damals anscheinend obligatorischen bekloppten Tanzszene, diesmal Breakdance für Arme (und Beine). Zum Spaß führt man eine Geisterbeschwörung durch, wodurch man eine hässliche Ratte heranbeamt. Ein paar False Scares werden platziert; na Mensch, da hab‘ ich mich aber erschrocken… Jonathan bringt die Bude auf Vordermann, plötzlich quatscht der Off-Sprecher wieder rein. Jonathan findet eine Kutte und führt ein weiteres Ritual durch. Den Anhänger, den er gefunden hat, schenkt er seiner Freundin. Nun kann er auch grün mit den Augen leuchten und ruft viele kleine Monster aus dem Garten zu sich. Da sind sie also endlich, die Ghoulies, und sehen tatsächlich ganz geil aus. An seinen Beschwörungen hat Jonathan nun aber echt einen Narren gefressen, selbst beim Sex hört er nicht auf damit. Will man mich verarschen?
„Zum Teufel, wo ist meine Robe?!“
Zudem ist bereits die Hälfte um. Wann kommt der Film denn endlich in Gang? Jonathan holt sich noch zwei Zwerge dazu, wieder Gequatsche aus dem Off. Er hat Freunde zum Essen eingeladen, Kirchenorgelmucke erklingt. Die Freunde dürfen bei ihm übernachten, ich bin mittlerweile ungelogen schon zweimal weggenickt. Ah, der Obermufti kehrt im Zombie-Make-up zurück, das ihm mehr Ausdruck verleiht, als das gesamte laienhaft agierende Ensemble bisher zu bieten hatte. In Minute 55 ist es so weit: der erste Ghoulie-Angriff! Leider sehr harmlos inszeniert. Nett: Eine vermeintliche Sexbraut stranguliert einen Gast mit ihrer Riesenzunge. Seinen zweiten Punkt hat der Film damit schon mal sicher. Geht’s ab jetzt richtig rund, Monsterparty galore? Nee. Die Zwerge kämpfen gegen die Ratte, nachdem sie einen Gast niedergeschlagen und rausgezerrt haben. Irgendjemandem soll etwas ins Gesicht geworfen werden, das Ergebnis sieht man aber nicht. Ein schleimiges grünes Monster pellt sich aus einem Jokerkostüm und Rebecca fällt vor Schreck die Treppe herunter. Die Gäste sind anscheinend allesamt den Angriffen erlegen, was aber ebenfalls gar nicht erst gezeigt wurde.
„Ihr verdammtes Gewürm!“
Sie finden sich nun unter Laken drapiert im Keller wieder, wo es zum Kampf Vater Obermufti gegen Sohn Jonathan kommt. Paps manipuliert Rebecca und der zauselige Hausmeister, anscheinend (wie jeder Hausmeister) ein allwissendes mystisches Wesen, das man nur anfänglich kurz erspähen konnte und bisher tatenlos zusah (vermutlich ebenfalls vor Langeweile eingeschlafen), greift nun ein, man duelliert sich mittels Blitzen und einem leichtem Erdbeben mit dem Alten. Rebecca ist nach ihrem Sturz wieder fit und alle anderen auch… Komm, hör mir auf. Und was sollten überhaupt die Ghoulies in dieser dämlichen Böser-Magier-Story, die hätten bei alldem doch im Prinzip weiter im Garten chillen können!?
Verdammt, ich bin auf eine Mogelpackung hereingefallen. Ich liebe das Plakatmotiv, aber der Film ist unausgegorene Billigscheiße auf Beinahe-Amateurniveau. Dabei hätte ich es von vornherein wissen können, schließlich suggeriert das Motiv bereits den Griff ins Klo…
Zu Teil 2 haben die (damals noch) Schock-Metaller W.A.S.P. einen exklusiven Song beigesteuert, den ich seit meiner Kindheit schätze. Also muss auch der bald mal vor die Linse. Hilft ja nüscht – und kann eigentlich nur besser werden…