April 2003: Während einer Party wird die Schülerin Summer Field das vierte und letzte Opfer eines Killers, der die Kleinstadt Sweetly in Minnesota unsicher macht. 21 Jahre später findet die junge Lucy Field am Todestag ihrer Schwester, die sie niemals kennengelernt hat, in genau jener Scheune, in der diese damals umgebracht wurde, eine Zeitmaschine, die sie von 2024 in das Jahr 2003 zurückversetzt... und zwar noch reichtzeitig genug, um möglicherweise die anstehende Mordserie verhindern zu können und die Zukunft dadurch zu verändern. Das Problem an der Sache: Wenn ihre Schwester nicht stirbt, dann werden ihre Eltern sie nicht mit einem anderen Kind "ersetzen" und sie selbst wird niemals geboren werden... 2023 hat Amazon Prime Video mit "Totally Killer" vorgelegt, nun zieht Netflix nach und schickt pünktlich zu Halloween den eigenen Zeitreise-Slasher "Time Cut" ins Rennen... und zieht damit gegenüber der Konkurrenz in jeder Beziehung den Kürzeren, denn hier wurde doch durch die Bank sowohl auf Drehbuch-Ebene als auch, was das Set-Design anbelangt deutlich weniger Aufwand betrieben. Klar ist jedenfalls, dass die bunten 80er in "Totally Killer" nicht nur optisch mehr hergegeben und für die besseren Kulturschock-Witze gesorgt haben, sie waren auf jeden Fall auch mal das authentischere Setting für eine - zumindest in Ansätzen - noch dem Teenager-in-Angst-Sujet verhaftete Geschichte, wobei die übliche oberflächliche Spannungsmache in "Time Cut" aber doch mal ganz weit unten auf der Agenda steht. Statt echtem Schlitzer-Horror erwartet einen bei Hannah Macphersons Filmchen nämlich eher doch nur seichtes Teenie-Gesäusel... natürlich wieder mit Lesben-Subplot, weil ohne geht es heutzutage nicht mehr. Dass die Morde da innerhalb der Fernseh-mäßigen Inszenierung nichts mehr hermachen und um sämtliche "brutalen" Details ungeschickt herumgeschnitten wird, kann man sich aufgrund der offenbar anvisierten Zielgruppe zwölfjähriger Mädels (oder warum sonst gibt es da eine Modenschau-Montage vorm Schlafzimmer-Spiegel mit hässlichen Klamotten von vor zwanzig Jahren?) ja fast schon denken... und das ist mal so richtig super-kacke, denn die Chose präsentiert sich so schon fast wie ein Beinahe-Kinderfilm, der dem Zuschauer da unter völlig falschen Vorzeichen angedreht werden soll. Während "Totally Killer" ja noch ganz spaßig gewesen ist, kommt "Time Cut" als verspäteter Abklatsch mit (fast) identischer Prämisse und 'nem ziemlich ähnlichen Killer-Outfit direkt ultra-langweilig daher, zumal das Ganze weder als Horror- noch Science-Ficton-Beitrag so wirklich funktioniert und dann auch noch in einen selten so sinnlos erlebten Schluss mündet, der irgendwie gar keiner inneren Logik mehr folgen mag. Man muss also nicht mal unbedingt die höchsten Höhen des Zeitreise-Genres (sprich: "Zurück in die Zukunft" samt Fortsetzungen) zum Vergleich heranziehen, um festzustellen, dass "Time Cut" absoluter Mist ist, selbst so ein niedrig budgetiertes, aber smartes B-Filmchen wie "Mega Time Squad" lässt das Ganze schon echt alt aussehen. Sich angesichts einer derart vollumfänglichen, filmischen Katastrophe dann noch zu den nicht wirklich berauschenden Leistungen der Jung-Darsteller zu äußern, ist dann auch echt müßig (aber die sind natürlich auch nicht gut). Kurzum, hier gibt es für den Fan nix von Belang zu sehen, dafür aber viele, viele Déjà-vus, die einen ganz schön déjà-wütend machen... hoffentlich kommt nächstes Jahr im Oktober auf Apple TV+ der gleiche Streifen nicht noch ein drittes Mal raus, ey...!
2/10