Der Großmeister der Scores
The One. The Only. The Genius. John Fucking Williams, Ladies and Gentlemen! Mit dieser knackigen und kompakten Doku schafft Disney+ ihm und seinen unsterblichen Kompositionen ein Denkmal - nicht allumfassend oder allzu persönlich, geschweige denn kritisch oder die kleineren Titel beleuchtend, dafür mit umso mehr Gänsehaut, Timing, (Orchester-)Bombast und Tempo. Das sollte sich jedes Kinokind gönnen - denn es ist nicht allzu mutig zu behaupten, dass es nie einen wie Williams gab und auch nie mehr geben wird, er der GOAT der Filmkomponisten ist. Und sich diese 100 Minuten aber mal sowas von lohnen und jedes Ohrenpaar zum Jubeln bringen wird. Und jede Kinoseele ebenso.
Große Töne, viel dahinter
Von Indiana Jones über Star Wars bis Jurassic Park, aber auch dutzende Werke dazwischen, von persönlicher bis riesig - John Williams hat uns alle verzaubert. Seine Melodien und Fanfaren sind einmalig, man erkennt sie sofort. Auf einem Niveau mit Legenden der Klassik wie Beethoven, genauso berühmt wie die größten Popstars von heute. Und all diese Facetten fängt „Music By John Williams“ ein. Nicht jede gleichmäßig oder gleich lang, aber es steckt schon eine Menge in dieser Übersicht und völlig verdienten Huldigung. Die Übergänge und (Ton-)Schnitte sind perfekt. Die talking heads sind nachvollziehbar am Schwärmen. Und mit dabei sind ein paar der größten Legenden Hollywoods, die zu diesem Mann ganz ungeniert aufschauen. Ich hatte Gänsehaut am Arm, Tränchen im Auge, Grinsen im Gesicht und ein pochendes Herz, wie als ich das erste Mal „Raiders of the Lost Ark“ im Fernsehen schauen und hören durfte. Williams und sein Lebenswerk sind faszinierend und fesselnd genug, allein von der Aura und Größe, dass die Zeit hier rast, rauscht und fliegt, fast wie Elliott und E.T. auf dem Fahrrad. Ohne Williams wäre Hollywood nicht ansatzweise das, was es heute ist und die letzten Jahrzehnte war. Dieser Mann ist eine lebende Legende. Und eine sanfte Seele, ein guter Freund, ein bewundernswerter Mensch noch dazu, das merkt man sofort. Das ist nicht gespielt. Das ist nicht fake. Das ist noch von der alten Schule - wo selbst ein Hans Zimmer mit all seiner Wucht und Elektronik (nur als Beispiel) nicht herankommt. Williams ist eine Benchmark, die meiner Meinung nach wohl nie übersprungen werden wird. Nicht über diesen Zeitraum, nicht mit dieser Magie und Auswirkung. Ein Riese. Ein Mythos. Jetzt schon und für immer.
Huldigung des Größten
Fazit: schlicht und ergreifend ein Muss für jeden Filmfan. Ein reines Gänsehautfestival!