Review

Hohle Handkanten gegen dümmliche Verbrecher;passt!


Unterbudgetfilmer Al Adamson, der uns so manche seiner Filmverbrechen angedreht hat, trat mit diesem achso billigen Klopper wieder mal sowas ins Fettnäpfchen. Immerhin konnte er einige damalige und schnell aussortierte B-Stars gewinnen, die zum Teil aus Bondklassikern stammten, wie Harold Sakata, der in "Goldfinger" Connery' s Gegner Oddjob verkörperte und George Lazenby, ein Bond Original, der es allerdings als einzigster nur zu einem Film der Reihe um den smarten Agenten brachte. Witzig, reisserisch aber völlig daneben ist die Tatsache, das der trashige Streifen um Jim Kelly mit mehreren unpassenden Titeln hier beworben wurde. Unter anderem wären da zu nennen: "Dead Dimension", "Freeze Bomb" und "Icy Death". Trauriger Fact ist auch,das Regisseur Adamson 1995 in seinem Haus ermordet wurde. Seine lieblos dahingeschluderten Filme mögen uns auf ewig im Gehirn einbrennen.

Dr. Mason entwickelt für die Verbrecherorganisation von Mr. Pig (passend) eine sogenannte Kältebombe, die Menschen einfrieren kann. Doch Pig soll sich nicht lange daran erfreuen. Mason bringt sich schnell um, die Formel transplantierte er zuvor unter der Stirnhaut seiner Assistentin, die fliehen konnte und fortan von Pig' s Schurken gejagt wird. Polizeidetective Ash bekommt Wind und nimmt sich des Falles an. Schon bald fliegen Fäuste und es hagelt Tritte.

Man mag sich nicht viel um die haarsträubende Kackstory machen, die völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Vielmehr ging es darum, das völlig auf Karateka Jim Kelly zugeschnittene Schema abzufeuern, ohne Rücksicht auf etwaige Verluste, die sich eventuell anspruchsvollere Kost verspochen hatten. Dabei wurde hier viel von James Bond abgekupfert, zumal echte Bond Legenden ihren völlig vergeigten Auftritt hatten. Und von der sagenhaften Kältebombe ward nur zu Beginn was zu sehen, danach war sie eigentlich freeze out. Egal, beschränkte sich ohnehin alles nur noch um die zweitklassigen Kampfkünste des Afro-Amerikaners, der einst neben Bruce Lee seine wohl beste Rolle inne hatte. Der völlig hirnverbrannten Catch me if you can Abhandlung kommen noch zum Schiessen komische Dialoge sowie Anschlussfehler zugute. Da Kelly anscheinend nochmals Bock darauf hatte, mit Bruce Lee Seite an Seite zu spielen,wurde ihm ein selten dösiges Spargelimitat vorgesetzt, der völlig deplaziert wirkt,wie der gesamte Soundtrack, der von jazzig bis flippig reicht und das in den unmöglichsten Momenten.

Adamson hatte viel Gespür für unfreiwilligen Humor in seinen Werken. So ergibt alles keinen tieferen Sinn, Handkantenaction mit Klötengrabscher Finishing Moves und 70er gemäßen, nur halbwegs liebevoll choreografierten Marterial Arts Kampfstil, der abgehackt wirkt, aber immerhin talentmässig unter aller Sau zuckende Opfer zurücklässt, die zuvor dämliche Grimassen des Todes schneiden. Ex- Oddjob und Ex-Bond bleiben den ganzen Film hinweg blasse Nebenfiguren, die ihren Pflichtanteil erfüllen, mehr aber auch nicht und ein doofes Finale setzt dem ganzen letztendlich die Krone auf. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die Tatsache, das eine Geierschildkröte als Folterwerkzeug eingesetzt wurde. Einmalig in der Filmgeschichte, aber völlig abstrus und unnütz.

Dummfug ohne Ende, wie aus einem Guss, schrottige Handlungsabfolgen und bizarre Zufälle den ganzen Film hinweg, mit mediokem Bruce Lee Möchtegernklon Jim Carrey, pardon Jim Kelly, einem cholerisch veranlagten Ex-Bond Bösewicht. Irgendwie erträglich die ganze Suppe, aber wer hier spannende Krimikost a la "Dirty Harry" erwartet hat, wird in diesem Semi- Blaxploitationer böse enttäuscht werden.


Ist die FSK:18 Freigabe gerechtfertigt? Nein, dem kann man getrost ab 16 durchwinken lassen. Ein paar billige Kloppereien und Keilereien und das war' s auch schon. Kein Blut, nix! Selbst die Kehlenschlitzer bleiben furztrocken. Wieso der ab 18 ist, bleibt mir ein Rätsel.

Details
Ähnliche Filme