Review

Wenn man den Namen David Cronenberg hört, denkt man gleich an " Scanners ", so geht es mir zumindest und dieser Film ist eigentlich sein Vorzeigeobjekt in seiner Filmographie. Den Hype welcher um " Scanners " gemacht wird kann ich aber nur teils nachvollziehen. Es ist ein guter Film, aber es ist keine Splattergranate und auch bei weitem nicht Cronenbergs beste Regiarbeit.
Trotzdem hat er sich auch hier wieder mächtig ins Zeug gelegt und schrieb auch das Drehbuch im Alleingang. Aus dem kleinen Budget holte er wie immer das Beste heraus und auch die Kinoauswertung in Deutschland blieb ihm nicht verwehrt. Zumindest genießt " Scanners " einen gewissen Kultstatus in Deutschland, aber ich glaube so viele Leute haben den noch gar nicht gesehen. Außerdem wird er als Vorzeigesplatterer gehandelt, aufgrund dieser Betitelung werden viele Leute, welche den Film das erste Mal sehen, ziemlich enttäuscht sein.

Inhalt:
Es gibt schon über 200 Scanner auf der Welt. Diese sind besonders begabte Menschen, die Andere durch ihre Gedankenkraft manipulieren und auch töten können. Der Meister aller Scanner ist Darryl Ravok ( Michael Ironside ), welcher eine Liste aller Scanner in seine Hände bekommen hat und diese nun zu einer Einheit formen will um die Weltherrschaft anzustreben. Doch der Arzt Dr. Ruth will dies in jedem Fall verhindern und findet in Cameron Vale ( Michael Lack ) einen weiteren Scanner mit unglaublichen Fähigkeiten. Diesen will er nun als Waffe gegen Ravoks Organisation einsetzen. Doch auch Ravok versucht Cameron für seine Organisation zu gewinnen und außerdem verbirgt Dr. Ruth auch ein Geheimnis.

Cronenberg achtet wieder auf eine sehr ausgereifte Story und spielt geschickt Medikamentenskandale und illegale Medizintests an. Außerdem versucht man mal wieder Gott zu spielen, denn die Scanner sind nicht von ganz allein entstanden. Sie wurden erschaffen. Indem man Schwangeren das ungetestete Ephemerol verabreichte, so wurden die Kinder zu Scannern. Auch jetzt ist Ephemerol das einizige Mittel wo einen Scanner beruhigen kann.
Ich frage mich wie Cronenberg so etwas immer einfällt. Die Story ist sogar heute noch brandaktuell und bietet für alles eine Erklärung an. Daher ist er auch ein besonderer Regisseur, weil sich seine Stories und sein ganzer Film von der Masse abheben, auch hier geht er wieder sehr skurill seinen Weg.
Auch umgesetzt hat er seine Idee gut und erzählt sie sehr rasant und teils actionreich. Obwohl man als zu Geschwätzigkeit neigt, wird der Film nie langweilig, weil er einfach zu interessant ist. Aber er hätte einen Schuss mehr Spannung vertragen können.
Optik und Atmosphäre wirken sehr altmodisch, eines von Cronenbergs Markenzeichen und vor allem stets bedrohlich.
Der Score ist fast nur instrumental und bietet viel Abwechslung.

An Gore braucht man hier nicht viel zu erwarten. Ein Untertitel von " Scanners " lautet ja " Köpfe werden platzen ", dies stimmt nur bedingt, denn im ganzen Film platzt nur ein Kopf, aber dafür ist diese Szene wirklich blutig und super in Szene gesetzt. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Ansonsten gibt es nur nochmal im Finale was von den Scannfähigkeiten zu sehen. Hier punktet vor allem die Aderaufplatzszene, wirklich toll gemacht dieser Effekte, für die damalige Zeit, könte man heute auch nicht viel besser machen. Die restliche Action besteht aus einige Hetzjagden und ein paar blutigen Einschüssen. das restliche gescanne fällt fast immer unblutig aus. Aber Cronenberg hat im Finale noch eine Überraschung parat und auch die entgültige Auflösung der Geschichte, sorgt nochmal für eine unvorhergesehene Wendung.

Auf die Darsteller achtet Cronenberg immer besonders. Sie müssen auf jeden Fall glaubwürdig und intensiv sein und dies hat er hier wieder geschafft.
Die Rolle des bösen Darryl Ravok ist mit Michael Ironside perfekt besetzt. Eine Heldenrolle würde ich ihm wahrscheinlich gar nicht abnehmen, er muss einfach eine Fieslingsrolle spielen und dies tut er hier wieder meisterhaft.
Auch der recht unbekannte Michael Lack als Cameron Vale macht seine Sache gut. Er ist ein einfacher, sympatischer Mensch, der halt nun mal diese Fähigkeit besitzt und nun als Waffe gegen Ravok eingesetzt wird. Das Duell der Beiden ist der Höhepunkt des Films.

Fazit:
Nicht Cronenbergs bester Film, aber auf jeden Fall einen Blick wert. Tolle, ausgereifte Story, welche auch ausführlich erklärt wird. Auch die Umsetzung ist gut, wobei ich mir wirklich ein paar Goreeffekte mehr gewünscht hätte. Doch die Vorhandenen hätte man besser kaum machen können und einiges an Action bekommt man auch geboten. Die Spannung ist leider recht flach. Atmosphäre und Score sind hübsch altmodisch und untermalen den Plot bestens. Auch die Darsteller machen ihre Sache sehr gut. Doch wer hier Gore erwartet, der wird enttäuscht werden, aber wer eine spannende Story will, wird bestens bedient. Mir hat er gut gefallen, obwohl ich mir etwas mehr erhofft hätte.

Details
Ähnliche Filme