Pakistan: IS-Terroristen stürmen mit brutaler Gewalt eine Mädchenschule und verschleppen sämtliche Schülerinnen nach Afghanistan... darunter auch einige Amerikanerinnen sowie die Tochter der pakistanischen Bildungs-Ministerin. Nachdem ein erster Befreiungs-Versuch durch ein Delta Force-Team fehlschlägt, sieht Plan B vor, dass die in ungnade gefallene Soldatin Jake undercover nach Afghanistan einreist und vor Ort gemeinsam mit einem vornehmlich weiblichen Team von Spezialisten eine Rettungs-Mission durchführt... und da Jake mit dem Terroristen-Oberhaupt Amir noch ein ganz persönliches Hühnchen zu rupfen hat, ist sie natürlich Feuer und Flamme für den Job... Was den Umfang ihrer Produktionen anbelangt, ist die Millennium-Klitsche (ehemals Nu Image) der 90er Jahre-Direct-to-Video-Sparte zwar entwachsen, aber dennoch lässt man es dort ab und an noch unter Niveau in alter Actiongülle-Manier krachen: So manch einer hätte sich da wohl nach "Casino Royale" von einer erneuten Kollaboration von Eva Green und Regisseur Martin Campbell etwas mehr erwartet als einen Streifen, der sowohl inhaltlich als auch ideologisch ganz auf der Linie alter Cannon-Heuler mit Chuck Norris liegt. Tatsächlich könnte "Dirty Angels" da - wenn man den modischen Girl-Power-Anstrich mal ignoriert - aber auch locker als weitere "Delta Force"-Fortsetzung durchgehen... allenfalls das mit schlechten CGI-Effekten vollgestopfte Erscheinungsbild weist darauf hin, dass die Chose nicht aus den 1980ern stammt, denn trotz des kolportierten Budgets von 35 Millionen Euro war nicht genügend Kohle für vernünftig gerenderte Hubschrauber drin, während zumindest aber die Hälfte aller Explosionen on screen noch handgemacht ist. How come? Das Flair und den Charme eines authentisch-dummen, alten Baller-Streifens weist der ziemlich brutale "Dirty Angels", den man da trotz zeitaktueller Bezüge keinesfalls als ernstgemeinten Kommentar zu irgendwas missverstehen sollte, also nicht auf... und fährt aber leider auch aus reiner Entertainment-Sicht nicht genügend Gründe ins Feld, warum man sich das alles bitteschön ansehen sollte, denn ein irgendwie geartetes Augenzwinkern oder 'ne noch so sachte Ironie geht diesem Genre-Müll trotz ein paar locker eingestreuter, gewollt-witzig gemeinter Momente (die allerdings den gegenteiligen Effekt haben) vollkommen ab. Nö, ganz im Gegenteil, Martin Campbell händelt das alles als Regie-Routinier, der er nunmal ist (obwohl er mittlerweile mit über 80 auch nicht mehr so auf den Punkt inszeniert wie zu seinen besten Zeiten), mit einer derartigen Ernsthaftigkeit, dass man da stellenweise aus dem heftigen Augenrollen fast schon nicht mehr rauskommt. Wie gesagt: Hätte man sich wohl mehr von erwartet! Mein Tipp: Lieber den wesentlich besseren Afghanistan-Actioner "Operation: 12 Strong" mit Chris Hemsworth gucken... oder gleich nochmal "Rambo III", was soll's...?
3/10