Mit Python beehrt uns mal wieder einer jener netten B-Movies aus der weiten Welt des Creature-Feature Horrors, die ja in letzter Zeit wieder inflationär auf den Markt kommen. Das FSK 16 Rating läßt allerdings erahnen das sich der Härtegrad in Grenzen halten wird und allgemein mehr geredet als geactioned wird.
Zu Beginn transportieren zwei Typen per Flugzeug eine Holzkiste durch die Lüfte, hören darin verdächtige Geräusche und beschließen diese zu öffnen. Noch während wir als Zuschauer, die den Filmtitel noch nicht vergessen haben, denken können "ganz miese Idee", werden die zwei auch schon zu Schlangenhappahappa verarbeitet. Ich glaube so eine Anfangssequenz hab ich schon ein- bis achtmal in zumindest ähnlicher Form gesehen. Szenenwechsel, zwei Lesben lesben in einem Zelt vor sich hin, bis eine der beiden Vierlipper beschließt nach draußen zum piseln zu gehen, denken wir Zuseher wieder "noch ne viel miesere Idee" und tatsächlich, es ist wieder Reptilien-Lunch-Time. So der Film ist jetzt noch keine 7 Minuten alt und meine Hoffnung Python könnte mal was anderes sein als der typische vorhersehbare Schema-F Tierhorrorklopper ist jetzt schon sanft dahingeschwunden. Was dan folgt ist der üblich Charakter-Stuff, der schon manchen Film dieser Sorte ungenießbar gemacht hat (mal ehrlich, wer sich einen Film ausleiht, der Python heißt, der auf seinem Cover eine Schlange mit aufgerissenem Maul zeigt, interessiert sich doch in der Regel einen feuchten Kehricht um die menschlichen Nöte der humanoiden Charaktere). Aber abgesehen von einiken kleinen Ex-Beziehungs-Kisteleien und einem furchtbar unlustigen Vollpfosten-Deputy hält sich Python in der Beziehung ganz wacker. Oft kommt (gewollter) Humor durch über den man sogar zwar nicht unbedingt laut lachen muß aber öfter mal schmunzeln kann, zumindest wird deutlich das der Teaser auch augenzwinkernd gemeint war.
Die Schlange selber ist dann dafür bestenfalls durchschnittlich animiert und fügt sich eigentlich nie richtig in das Realfilmgeschehen ein, das hätte man auch deutlich besser hinbekommen können, zumal CGI Schlangen ja eigentlich für die FX-Tüftler die dankbarsten aller Monster sind, muß man doch keinerlei Extremitäten, Fell oder sonstige Schwierigkeiten im Computer erstellen. Hier ist das Vieh (Originalzitat aus dem Film) 39 Meter lang (kann sich aber mühelos in einer kleinen Garage verstecken), 80 km/h schnell (holt aber nicht mal einen Fußgänger ein) und zur Jagd auf feindliche Soldaten geschaffen (erkennt aber keinen Menschen der sich nicht bewegt), will sagen über die logischen Internas des Films hüllen wir lieber diskret das Jäckchen des Schweigens.
Der Großteil des Filmbudgets dürfte auch für die Darsteller draufgegangen sein, dafür hat Regiedebüttant Richard Clabaugh aber auch einen geradezu stellaren Cast zur Verfügung. Leider gibts dort auch bei der anwesenden Prominenz wieder Licht und Schatten zu vermelden. Gerade die zwei von denen ich es am wenigstens erwartet habe zeigen kurzweilige Spielfreude sowohl bei Jenny McCarthy, die zwar nur einen recht kurzen und insgesamt eher sinnlosen Miniauftritt hat konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, als auch beim von mir persönlich seit Star Trek TNG eher verhaßten Wil Wheaton der hier einige lustige Szenen hat. Auf der Gegenseite enttäuschen Casper van Dien als auch *schneufz* Robert Englund mit einer, naja sagen wir mal eher lustlosen Performance.
Python ist eigentlich ein ganz interessanter Film, nimmt sich nicht bierernst, aber kein Film den man jetzt unbedingt gesehen haben muß, in einer geselligen Runde mit ein oder zwei Bier kann man Spaß haben
5/10