Review

Im Bereich Tierhorror hat der B-Film der letzten Jahre ja so einige Heuler herausgebracht und auch „Python“ gesellt sich munter zu dem Bodensatz dazu.
Es beginnt mit einem schlecht animierten CGI-Flugzeug, das durch einen schlecht gemachten CGI-Sturm fliegt. Nebst Crew ist noch eine riesige Box, in der etwas rumort, im Flugzeug (spätesten seit „Jurassic Park“ Standard). Doch dann macht man die Kiste auf und auch wenn jeder schon aufgrund des Titels weiß, was drin ist, sieht man vom dem Vieh nichts als einen schlecht animierten CGI-Schwanz, der die Außenhülle des schlecht animierten CGI-Flugzeugs im schlecht animierten CGI-Sturm durchbricht.
Das Biest bekommt man vorerst nicht zu sehen, auch wenn kurz darauf erstmal die Dorfschlampe nebst lesbischer Gespielin verknurpst wird. Das ist so arg konventionell gemacht, dass es verärgert (rappelnde Büsche, ein durchgeschütteltes Zelt, Aufnahmen aus der Jagdsicht des Biests), dass man den Award für den größten Mangel an eigenen Ideen zücken möchte.

Natürlich ist bald in den Wäldern um die Kleinstadt die Hölle los, wobei hier vor allem der junge gescheiterte Radprofi John Cooper (Frayne Rosanoff) und sein Umfeld mit dem Viech zu tun bekommen, aber auch die Regierungsbehörden wollen die entkommene Riesenpython zur Strecke bringen, da sie die Schuld tragen…
„Python“ ist absolut unoriginelles B-Flickwerk, das aus zig Vorbildern zusammengeklaut ist und mit einer absolut vorhersehbaren Handlung daherkommt. Jede Wendung ahnt man voraus und auch spätestens aber der Halbzeitmarke ist ganz klar, wer verfrühstückt wird und wer den Abspann erleben darf. Dementsprechend macht sich die Langeweile breit (und der Wunsch eines der vielen besseren Vorbilder zu sehen). Natürlich gerät der Held auch in Verdacht, die von der Schlange verdauten Opfer als Mörder mit Säure verbrutzelt zu haben – macht trotz halbwegs durchdachter Begründungen mäßig Sinn, aber gehört halt zu den Grundregeln des Genres.
Auch die Angriffe der Schlange sind unter aller Kanone: Das Vieh ist so grottig animiert, dass sich jeder Freizeitprogrammierer schämen würde und auch die Bluteffekte sind bestenfalls routiniert. Ein bisschen Geballer und Pyrotechnik bei dem Duell Schlange vs. Menschen soll zwar spektakulär wirken, ist es aber kaum. Von der dehnbaren Logik mal ganz abgesehen: Die Schlange hält einerseits mühelos mit Autos mit, nur damit die Opfer in anderen Szenen zu Fuß oder via Fahrrad recht einfach Abstand halten können.

Wirklich nur ganz wenige Aspekte bewahren den Film vor dem absoluten Bodensatz: Zum einen der Subplot um die kaputt gegangene Freundschaft zwischen John und dem Polizisten Greg Larsen (William Zabka), der mal eben interessanter ist als die komplette Haupthandlung um die Schlange, zum andern der rockige Soundtrack. Zudem blitzt ab und zu noch Ironie auf (z.B. in der Endszene), auch wenn diese oft viel zu plump und unkomisch an den Mann gebracht wird (Hausverkäufer, trotteliger Hilfsbulle).
Die meisten Darsteller sind agieren recht mau und sind ziemlich unbekannt, sodass man kaum bekannte Gesichter sieht. So darf man zum einen dem Abstieg von Casper Van Dien beiwohnen, der nach seinem großen Auftritt in „Starship Troopers“ nur eine Nebenrolle in „Sleepy Hollow“ bekam und inzwischen in zig B- und C-Gurken sein Dasein fristet. Auch hier spielt er beinahe unfreiwillig komisch. So bleibt Robert Englund noch der beste Darsteller, wenn auch eher mäßig: den Wandel vom eiskalten Wissenschaftler zum reuevollen Schöpfer (in der Tradition von John Hammond aus „Jurassic Park“) kauft ihm keiner ab.

Wenige positive Nebenaspekte stehen einem miesen, zusammengeklauten Plot, unterirdischen Tricks und Langeweile en masse entgegen – ergo ein ziemlich schlechtes Filmchen.

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