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Ein paar Wochen vor Weihnachten beginnend wirft die von Richard Curtis geschriebene und inszenierte Komödie mit etwas Drama einen Blick auf verschiedene Arten an Beziehungen von mehreren Paaren in London und wie sie mit sich, einander und dem anstehenden Fest umgehen. Da finden sich ein alternder Rockstar, der britische Premierminister, Nupturienten mit Anhang, ein länger verheiratetes Paar, Sprachbarrieren oder ein Auswanderer in Richtung USA mit einem wahnwitzigen Traum. Besetzt ist das recht prominent, von Hugh Grant bis Alan Rickman, von Keira Knightley bis Emma Thompson ist die Liste an bekannten Gesichtern recht lang. 

All diese Geschichten sind irgendwo miteinander verknüpft und so wechselt die Szenerie hin und her, was einen guten Fluss ergibt und keine Langeweile aufkommen lässt. Dabei sind manche Handlungsstränge einnehmender als andere, gemein ist ihnen, dass sie in ihrer Gesamtheit einen halbwegs vielfältigen Blick auf das Oberthema bieten. Nicht alles geht hier gut aus, das ist ein angenehm gewählter Ansatz. Dennoch ist „Love Actually“ erwartbar kitschig hier und da. Das kann man dem Werk bei der Intention aber nicht so richtig vorwerfen, als saisonaler Ensemblefilm mit Liebe und Weihnachten ließ sich sowas ja kaum umgehen, hier und da kann man je nach Gemütslage schon mal was im Auge haben. Dass das Ganze recht weißbrotig, männlich geprägt und seicht präsentiert wird, das kann man dem Streifen wiederum ankreiden. Vor allem, wenn man mehr mit dem Kopf auf das Werk schaut, was aber auch nicht die empfohlene Herangehensweise wäre. 

Aus inszenatorischer Sicht weiß Curtis, wie er die Klaviatur für den gewünschten Effekt bespielen muss und liefert ein paar hübsche Szenenübergänge. Das ist handwerklich sauber, in erster Linie aber eben zweckdienlich, um den angestrebten Aufbau und den Fluss aufrechtzuerhalten. Den darf er nicht brechen, sonst gerät das Konstrukt in Gefahr. Man merkt „Love Actually“ diese Fragilität an, weswegen es auch nicht viel braucht, damit er einem nicht zusagt. 

„Smile. Little bow. And a wave.“

Natürlich ist das hier seicht und kitschig bis doof, natürlich ist das hier ein kalkuliertes und fragiles Konstrukt aus den Zutaten Romantik, etwas Drama, Komödie und Weihnachten. Es braucht nicht viel, dass es für einen kippt und der Film bietet genug Ansatzpunkte, um ihn auseinanderzunehmen. Aber in der richtigen Stimmung und vielleicht mit der ebensolchen Begleitung kann das zur passenden Zeit einfach der richtige Film sein, der einen für etwas über zwei Stunden einlullt und mitnimmt. 

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