Humphrey Bogart und Lee J. Cobb - ein Duo, das einen Film auf jeden Fall sehenswert macht, auch wenn das nicht einmal so unintelligente Drehbuch wie im vorliegenden Fall in seiner Umsetzung an einigen Schwächen leidet.
Die Handlung ist schnell erzählt: Damaskus 1925, Syrien ist französisches Protektorat und kämpft hart um seine Befreiung von der Besatzungsmacht, hauptsächlich repräsentiert durch den integren Geheimdienstchef Lee J. Cobb, der um Deeskalation des Konfliktes bemüht seinem General ständig ins Gewissen redet, um ihn von gar zu brutalen Vergeltungsaktionen abzubringen. Der Widerpart: Humphrey Bogart als desillusionierter, betont nihilistischer amerikanischer Geschäftsmann, der mit besten Kontakten zur Unterwelt die Terroristen mit Waffen versorgt. Zwischen beiden: Lee J. Cobbs frisch aus Kairo eingeflogene (Bogart: "big city stuff") Ehefrau, die sich von Pflichtgefühl und Integrität ihres Gatten gelangweilt dem verruchten Charme des bad boy Bogart nicht lange entziehen kann und - als der Konflikt durch die Ermordung des französischen Unterhändlers durch die Rebellenführer und die Enttarnung der Bogartschen Waffenschmuggelei endgültig am eskalieren ist - schließlich mit letzterem durchbrennen will....
Dabei scheint allerdings Lee J. Cobb leider in deutlich besserer Tagesform gewesen zu sein als Bogart, und genau dies ist die Hauptschwäche des Films: Erzählt werden soll Bogarts Wandlung vom zynischen Nihilisten hin zum echten Mann, der für etwas einsteht, Notfalls mit seinem Leben, vermittelt durch die Vernichtung seiner zwielichtigen Existenz, die ihm die Chance zum Neuanfang bietet. Das klingt zwar kitischig, wäre aber im vorliegenden Setting glaubhauft umsetzbar gewesen, würde nicht vor allem in den ersten zwei Dritteln Lee J. Cobb Bogart ziemlich die Schau stehlen: Hier wird ein persönlicher Konflikt des Geheimdienstoffiziers zwischen der Liebe zu seiner Frau, der Eifersucht auf Bogart, der Abscheu gegenüber dessen trauriger Existenz und seiner Angewiesenheit auf ihn als Mittelsmann zu den Rebellen aufgebaut, der dann einfach verpufft und nicht wirlich ausgetragen wird. Dafür profitiert der Film viel vom eindrücklichen Spiel Cobbs, ebenso wie vom in einigen Szenen doch durchschlagenden unübertrefflichen Bogartschen Charme.
Alles in allem: 6 von 10.