Nach zahlreichen kleinen Rollen in "grossen" Filmen bot "The Calcium Kid" Orlando Bloom zum ersten Mal die Möglichkeit, eine grosse Rolle in einem kleinen Film zu spielen. Eine Komödie sollte es werden, mit einem Drehbuchautor als Regiedebütant. Nun gut. Die Erwartungen der pubertär-hysterischen Bloom-Fangirls waren enorm gross, aber natürlich war schon vorher klar, dass "Orli" einfach genial sein musste und der Film ein absolutes Meisterwerk.
Die grösste Schwäche von "The Calcium Kid" ist das Drehbuch. Die Charaktere wurden nicht gut ausgearbeitet, es gibt keine komischen Szenen, die Witze sind abgedroschen und vorhersehbar. Das Ganze wurde sehr schnell und lieblos innerhalb von drei Wochen in London abgedreht. Um den Hype ein wenig mehr zu schüren, verschob man den Kinostart um etwa 1 1/2 Jahre ... mit dem Resultat, dass der Streifen im Kielwasser von "Troy" und dem dritten "Lord of the Rings" Spektakel nahezu völlig unterging. Zudem war der Film in England erst ab 15 freigegeben, und damit konnten etwa 80% der Bloom-Fans das Werk noch nicht sehen. Ob es sich für sie gelohnt hätte, bleibt fraglich: Bloom wirkt noch hölzerner als in seinen übrigen Rollen, sein Spiel vermag nicht zu überzeugen. Um witzig zu wirken, zieht er ein paar Grimassen, und natürlich ist er oft mit freiem Oberkörper zu sehen, um der Damenwelt zu gefallen.
High drama is easy, light comedy is difficult.