Review

Von einer Frau ohne Ausweg…22.09.2025

Der Rahmen

Lange schon hat Violet kein date mehr gehabt, das ist auch schwer, wenn man nach dem Tod des Mannes alleinerziehende Mutter ist. Doch endlich, endlich ist es soweit, ein date! Mit einem netten mann! Dumm nur, daß Violet, sobald sie mit diesem am Tisch eines feinen Restaurants sitz und den Abend genießen will, seltsame Nachrichten auf ihrem Handy erhält. Zunächst will sie den damit einhergehenden Aufforderungen nicht Folge leisten, doch dann wird ihr ein Film zugespielt – sie sieht, wie ein Maskierter bei ihr daheim ihren Sohn und ihre Schwester als Geiseln festhält. Violet erhält einen Auftrag: sie soll ihren Begleiter vergiften, dann würde der Maskierte verschwinden. Alle Versuche Violets, dieser Situation zu entkommen, werden zunichte gemacht, da anscheinend alle Überwachungskameras im Lokal auf sie gerichtet sind – und der unbekannte Erpresser somit jede Aktion mitbekommt. Wir sind auch mittendrin, ebenso genervt vom stetigen Handybrummen wie Violets Begleiter, und freuen uns über einen weitgehend spannenden Thriller.

Gucken oder nicht?

Ja, und am besten nach Minute 75 abschalten.
 
Warum?

Der Film konzentriert sich nach einer kurzen Figureneinführung fast ausschließlich auf Violet und ihr Funktelefon, spielt zudem größtenteils in den Räumen des Restaurants und erzeugt dadurch eine klaustrophobische Grundstimmung. Scheinbar ohne Ausweg, immer in Angst um ihre Lieben, durchleidet die Hauptfigur ein zunehmend ungemütliches Szenario, bei dem scheinbar jeder Ausweg versperrt ist. Das wird dem Zuschauer zum einen durch die ordentliche Leistung von Meghann Fahy spürbar nahegebracht, unterstützt durch die gute Einbettung der Textnachrichten. Soweit alles fein, doch dann verläßt der starkk fokussierte Thriller seine Linie zugunsten eines weitgehend undurchdachten, unlogischen Endes, welches auf Action setzt, die aber ganz und gar beliebig inszeniert und zudem noch durch das heldenhafte Eingreifen des Kleinsten abgewertet wird. Es scheint, als habe man sich noch ein klein wenig am Massengeschmack orientiert, statt dem Thriller einen sauberen Abschluß zu geben.

Die Note

Das Ende des Films macht leider alles kaputt, es häufen sich Logikfehler, Unwahrscheinlichkeiten und dummes Verhalten seitens des Entführers. Schade, denn die Grundsituation ist spannend und durchaus mal wieder innovativ – hätte man nur auf die unnötigen zehn Minuten Action verzichtet, wäre mehr drin gewesen als 6/10

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