Review

Neverland oder Nightmareland?!

Das offizielle "Poohniverse" wird weiter gedehnt bzw. vorbereitet und lässt nun erstmals (s)einen psychopathischen Peter "Kinderschänder" Pan und eine drogenabhängige Tinker "Angeldust" Bell auf die Welt der freigedrehten Urheberrechte los...

Wird noch nicht alt...

Ein bisschen hat man bei diesem Trend schon ein schlechtes Gewissen, aber seinen Höhepunkt hat er meiner Meinung noch nicht erreicht. Vielleicht ja dann mit dem endgültigen, Avengers-artigen Crossover von Killer-Pooh, Monster-Bambi und Rapist-Peter. Nun ist jedoch wie gesagt erstmal der erste Soloauftritt des freakigen Pan dran - und der ist besser, brutaler und böser als er eigentlich in jeder Beziehung das Recht hätte... Ähnlich wie "Blood & Honey II". Oder auch "Terrifier II" im erweiterten und von diesem Trend losgelösten Sinne. Ohne je auf dessen Niveau zu kommen - obwohl's auch hier äußerst saftig und menschenverachtend, ja auch jugenderinnerungsverachtend hergeht. Aber gerade Letzteres ist ja der Gag (der hier aber weit, weit auf dem Rücksitz Platz nimmt). Ob der bei jedem zieht? Ganz sicher nicht. Bei mir auch nur sehr sporadisch. Was mich aber positiv bei "Screamboat" und Co. - und eben auch "Peter Pan's Neverland Nightmare" - überrascht, ist, dass diese Horrorplagiate süßer Kinderfiguren nicht nur brachial brutal vorgehen, fast schon am oberen Rande von dem was geht, sondern, dass sie auch außerhalb ihres "Plagiatshooks" funktionieren. Einigermaßen zumindest. Eben als Sickos, als Slasher, als Indiehorror mit extrem splattrigen Einlagen und etwas Retrovibes. Und das macht sie dann insgesamt für mich (noch) goutierbar. Und eben diese Mischung hier, aus Peter Pan, Freddy Krueger und Buffalo Bill, hat mich besonders gut unterhalten. In meinen niedersten, schmunzelnden und gorebauer'igsten Instinkten. Aber immerhin. Wer also bei den o.g. bisherigen Horrortrashplagiaten nicht angewidert abgeschaltet hat, bekommt hier vielleicht den bisher ernstesten, vollwertigsten und sick'sten Ableger. Einer, der sogar ohne seinen Titel, dieses Universum und mit nur leichten Änderungen funktionieren könnte. Für den Horroruntergrund dann aber eben. Nun erreicht das durch seine Lizenz ein deutlich größeres Publikum. Und für mich ist das okay.

Das Land wo der Horrordollar an den Bäumen wäschst

Fazit: vielleicht der bisher ernstnehmbarste dieser frechen "Plagiatsprodukte"?! Heißt nicht viel. Ist immer noch nicht sonderlich gut. Aber allein aufgrund seiner "kranken" und wirklich, wirklich harten, düsteren Gangart (allein durch das Kinderthema!) vielleicht für den ein oder anderen Gorebauerkollegen sehenswert... Ändert alles nichts daran, dass sich Walt Disney noch immer im Grab dreht.

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