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Die Studentin Kyle will gemeinsam mit einigen Freunden die Asche ihres verstorbenen Bruders am Golf von Mexiko verstreuen. Um möglichst schnell ans Ziel zu kommen, chartert man den Billig-Flieger des zwielichtigen Piloten Frank... und prompt kommt es während des Fluges zu Komplikationen, woraufhin die Maschine irgendwo in den Sümpfen von Louisiana abstürzt. Da man ohne Flugschreiber unterwegs war, weiß niemand über den Verbleib der Gruppe Bescheid und so bleibt den Überlebenden nichts anderes übrig, als sich auf eigene Faust in Richtung Zivilisation durchzuschlagen. Besonders unangenehm: Nach einem DEA-Zugriff auf ein Drogen-Labor mitten im Sumpf, bei dem ordentlich Meth ins Wasser geflossen ist, sind die in den Bayous hausenden Alligatoren extra-aggressiv und machen nun Jagd auf alles, was sich bewegt... "The Bayou" ist genau die Sorte von aus Versatzstücken zusammengeklöppeltem Tierhorrorfilmchen, wie sie einem dutzendfach über den Weg läuft und bei der man sich die Zeit am besten damit vertreiben kann, die Genre-Vertreter (von "Vorbildern" will man da schon gar nicht mehr sprechen!) auszumachen, die da Pate gestanden sind und bei denen sich kräftig bedient wurde... in diesem Fall trifft das Frischfleisch nach einem Flugzeug-Absturz wie in "Auf Messers Schneide - Rivalen am Abgrund" auf die Alligatoren aus "Crawl" die zugedröhnt sind wie der "Cocaine Bear". Alles klar? Irgendwie bringt es die Chose dann aber doch trotzdem fertig, weniger als die Summe ihrer Teile zu sein, denn vergleichbar langweilig waren die genannten Filme ja wirklich nicht. Zweifelsohne hätte dem ganzen Unterfangen selbst ein wenig von dem Aufputschmittel gutgetan, mit dem die Alligatoren im Film da hochgepetert werden, die da am Stück die präsentierte Arschgeigen-Bagage wegschnabulieren... während man den Drehbuchautoren allerdings doch eher nahegelegt hätte, ihr Geschreibsel nochmal zu überarbeiten und eventuell ein wenig sympathischere Charaktere zu Papier zu bringen, um die es sich als Zuschauer auch zu bangen lohnt. Dass da durch die Bank ziemlich unfähige Darsteller gecastet wurden, denen es nun wirklich nicht gelingt, ihren eindimensionalen Pappkameraden-Parts glaubwürdiges Leben einzuhauchen, kommt da noch erschwerend hinzu. Na gut, die Spezial-Effekte rund um die Alligatoren sind okay und stellenweise beachtlich blutig, aber aufgrund der öden Art und Weise, mit der sich das Regie-Duo Taneli Mustonen und Brad Watson da durch seine abgetakelten Szenen-Folgen hangelt, geht "The Bayou" doch leider nicht mal als guter Trash durch. Da hat ja selbst ein Italo-Schnellschuss wie "Der Mörder-Alligator" damals mehr Spaß gemacht...

3/10

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