"Helga, She-Wolf of Spilberg" war eigentlich ein Film, auf den ich mich so richtig gefreut hatte, aber: Pfeiffendeckel! Jeder Jess Franco-Billig-WIP bietet mehr Sex und Entertainment als diese etwas missglückte Ilsa-Kopie.
Nun steht sie also vor uns: Hauptdarstellerin Malisa Longo. Feuerrotes Haar, ebensolche Seidenbluse und enge schwarze Lederhosen. Die Peitsche schwingend und ein auf Böse gemacht, finstere Blicke und so. Doch bereits nach wenigen Minute muss schon inne gehalten werden: WIP, Lagerfilme, Naziploitation - all das konnten die Amis und Italiener phasenweise wirklich besser als die Franzosen. Und das zugegeben heiße Outfit der Hauptdarstellerin macht noch lange keinen sehenswerten Film. Selbst wenn die Ansprüche in diesem Genre automatisch etwas herunter geschraubt werden müssen.
Leider bietet "Helga - She Wolf..." auch für Hartgesottene nichts als Klischees: Die Frauen tragen grauen Kutten, werden ausgepeitscht und dienen als Gespielin für geile Lageraufseher. Die Titelfigur ist eine notgeile Sadistin und ein Teufel in Menschengestalt. Bedauerlicherweise beginnt der Film schon nach wenigen Minuten zu langweilen und es scheint, als hätten irgendwelche Pornoproduzenten diesen Käse in der Zigarettenpause runtergetippt. Mit Alban Ceray und Richard Allan sind tatsächlich zwei altverdiente Recken aus dem französischen Erwachsenenfilm am Start.
Ich war ehrlich gesagt nie ein sonderlich großer Fan des Original-Ilsas, doch eine Spur mehr Sickness und Nervenkitzel hätten es bei dem Franzen-RipOff dann schon sein dürfen! Ich muss hinzufügen, dass wohl eine übelst geschnittene Fassung gesehen habe. Doch wenn man die anderen Reviews liest, dann hat man schnell den Verdacht, nicht wirklich etwas verpasst zu haben.
Außerdem scheint in Frankreich schon mal ein Jean Rollin auf dem Regiestuhl Platz nehmen zu müssen, um richtige gute Sexploitation abzuliefern. Mit dem öden Titel "Bloody Camp" tat sich der deutsche Verleih ohnehin keinen Gefallen, was das Marketing betrifft. Das Setting war übrigens wohl ein halb zerfallenes Schloss oder ein alter Bauernhof.
Fazit: Nur für WIP-Komplettisten zu empfehlen. Nicht Helga´s Peitsche, sondern die Story ist völlig abgedroschen. Sex´n Violence very light. Sehen, damit man es auch mal gesehen hat.