Vietnam: Nach dem Fall Saigons bekommt Cobra (Sorapong Chatree) den Auftrag einen Süd-Vietnamesischen General aus der Gefangenschaft des Vietcong zu befreien um ihn den Amerikanern auszuhändigen.
Nach der Befreiungsaktion flieht Cobra mit dem General und seinen Söldnern auf eine Insel im Dschungel, doch der Vietcong ist ihnen dicht auf den Fersen und es kommt zu einem erbitterten Kampf.
Diese IFD Produktion startet mit Stock-footage eines brennenden Mönchs und dem Napalm-Mädchen. Damit ist der ernste und exploitative Grundton des Films gesetzt.
Joseph Lai Produktionen sind vor allem für ihre dreiste Billigkeit bekannt, so entstanden unzählige Schrottfilme nach dem Cut&Paste verfahren.
Hier hingegen ist der Aufstand in Saigon, in dem man immerhin an die hundert Statisten aufgetrieben hat, unerwartet aufwendig geraten.
Es wurde auch Wert auf das Set-design gelegt, sodass tatsächlich der Eindruck entsteht man befände sich in einer zerstörten Stadt.
Es liegen viele Leichen auf dem Boden und die Atmosphäre ist schön dreckig.
Obwohl das kein Cut&Paste Film ist, passieren Stellenweise unerklärliche Dinge und so wurde völlig sinnfrei eine Sexszene in die Handlung geschnitten.
Das erhöht den Sleaze-Faktor natürlich und es wird auch einiges an Gewalt geboten. Ziemlich früh werden vier Gefangene mit verbundenen Augen exekutiert, inklusive blutigem Kopfschuss.
Auf der Insel angekommen werden unschuldige Krüppel (die warum auch immer im Dschungel leben?) niedergeschossen. Menschen sterben in Vietnamfallen, werden abgestochen oder enthauptet. Leider passiert vieles im Off aber dennoch ist das einer der härteren Vietnam/Dschungel-Filme, denn hier geht es ausschließlich ums töten.
Damit wären wir nochmal bei der dürftigen Handlung, die nach der Befreiungsaktion des Generals, mit der Ankunft auf der Insel endet.
Von nun an sehen wir eine Aneinanderreihung von Szenen, in denen sich Soldaten gegenseitig killen.
Idiotischer Weise trennen sich die Söldner (grundlos) voneinander um dann alleine und verzweifelt durch den Dickicht des Dschungels zu irren, bis sie auf einen Vietcong treffen. Dann bringen sie sich im Zweikampf gegenseitig um.
Dieser Ablauf wiederholt sich bis zum Ende des Films, wobei sich lediglich die Wahl der Waffe und die Art zu sterben leicht verändert.
Das erinnert mich stark an den ebenfalls von IFD vertriebenen Film Soldier Warriors (1986), der allerdings mehr ins Surreale geht.
Der Film ist ehrlich, denn er macht keinen Hehl daraus stumpfsinnige Exploitation zu sein und versucht nicht mit einer pseudokritischen Botschaft, seine Gewaltdarstellung zu rechtfertigen. Gut so!
Alle handelnden Figuren haben absolut keine Charaktereigenschaften, sie halten Waffen und töten: Fertig!
Das ist natürlich absolut nicht spannend, inhaltlich dürftig und weitestgehend sinnfrei. Angeblich soll Godfrey Ho für das Drehbuch verantwortlich gewesen sein;-) (Was aber nicht aus dem Vorspann ersichtlich wird.)
Cobraman ist billiger Videotheken-Schund der 80er, der am ehesten mit Filmen wie Dschungel Mission (1985) oder Cannibal Mercenary (1983) verglichen werden kann. Die Japan VHS scheint vollständig uncut zu sein und hat englischen Ton.