1985 war er der indonesische Rambo: Rambu!
1986 war er die indonesische Cobra: The Stabilizer!
Und 1989 brillierte der indonesische Sly Stallone (gut, eigentlich ist er Neuseeländer, aber gedreht hat er ausschließlich in Indonesien) als... Jack!
Yeah, Peter O'Brian ist Jack! Jack hat seine Frau verloren & ist alleinerziehender Vater einer süßen kleinen blinden Tochter namens Fiona (Kiki Amir). Sein Schwager Leo (Ricky Hosada) ist wie ein Bruder für ihn & beide sind tolle Kickboxer. Später kommt noch Linda (Priscilla Patsy) hinzu, in die sich Jack verliebt. Und dann ist da der Gangsterboss Foster (Didier A. Hamel), der von Kämpfen besessen ist. Skorpion vs. Skorpion, Schlange vs. Schlange & jetzt schwebt ihm Großes vor: Jack vs. Leo!
Um sein Ziel zu erreichen, schreckt er vor nichts zurück & schickt seinen #1-Henchman Baron (August Melasz) los, um die süße kleine blinde Fiona zu entführen. Der beweist gleich, dass er ein ganz Pöser ist & entweidet den Plüsch-Panda, den Fiona eben erst bekommen hat, bevor er ihn ihr zurückgibt. "Daddy! He killed the Panda!" Eine herzzerreißende Szene, grandios gespielt von Kiki Amir. Da treibt es selbst dem hartgesottenen Jack Tränen in die Augen. Wer da nicht mitschluchzt, hat kein Herz!
Indonesiens Action-Gott Arizal zieht mal wieder alle Register & drückt die richtigen Knöpfe. Eigentlich hämmert er wie irre mit roher Gewalt auf sie ein, aber der Zweck heiligt die Mittel & der Zweck ist, dass man hofft, dass die Guten die Bösen wegballern. Geballert wird viel, gefightet ebenso. Dazwischen gibt's Stunts, Crashs, Explosionen & springende Autos, die heben schon mal ab, um über Hindernisse hinwegzuhüpfen.
Das Ende ist abrupt wie ein Coitus Interruptus & nicht gerade das, was man sich unter einem befriedigenden Abschluss vorstellt. Im Finale gibt's tatsächlich ein paar Krokodile & einen Käfig, was zumindest den dt. Titel rechtfertigt. Die Krokos kriegen auch was zu fressen: ein paar Hühner (nicht schön!) & einen Baddie (sehr schön!). Crocodile Cage ist ein simpel gestrickter Action-Kracha, billig & strunzdumm, aber schwer unterhaltsam & durchsetzt mit Momenten großer Schauspielkunst.
Man achte nur auf Peter O'Brians abenteuerliche Grimassen, die sind unbezahlbar. Und auch seine Interaktion mit Filmtochter Kiki Amir ist eine Wonne. Meist stellt er sie irgendwo hin, sagt ihr, dass sie hier sicher sei (was sie natürlich nicht ist) & meint, sie solle hier auf ihn warten (was sie natürlich nicht tut). Den großen WTF-Moment gibt's im Showdown, wenn die süße kleine blinde Fiona über den Krokos hängt & runterfällt & plötzlich ein Schatten durchs Bild huscht. Wie sich herausstellt, war der Schatten niemand anderes als Jack, der über sich hinausgewachsen ist & offenbar zu Flash wurde, um seine Kleine im Fall zu schnappen & sie somit zu retten, bevor er sie wieder irgendwo hinstellt & ihr sagt...
Großes B-Kino!