Review

Inhalt:

China, wohl in den 1920er oder 1930er Jahren. Tai Kung (Yip Tai-Kong) ist ein herausragender KungFu-Fighter, der auf der Suche nach seinem vermissten Vater ist. Sein Vater hatte Goldbarren bei sich, was dessen Weg gefährlich machte.

Nach einem Kampf findet Tai Kung eine Unterkunft, bei Mah Wen (Yi Yuan aka Yee Yuen), einem harmlos-unscheinbar wirkenden älteren Herrn, und dessen äußerst attraktiver Tochter Qi Wen ("Pearl" Chang Ling aka Cheung Ling). Mah Wen will Tai Kung bei der Suche nach dessem Vater helfen. 

Alsbald findet Tai Kung seinen Vater.

Aber nur als Leiche. Sein Vater wurde, offenbar nach einem heftigen Kampf, brutal ermordet, das Gold ist natürlich verschwunden. Zwei abgerissene Ärmel-Enden mit auffälligen, perlenartig-silbernen Manschetten-Knöpfen befinden sich in den Händen des Ermordeten. Dies ist zumindest eine Spur.

Und diese führt zu einer Gangster-Bande, angeführt von dem skrupellosen Fang Shing (Tien Yeh), die die Gegend schon seit geraumer Zeit terrorisiert. Und bei Fang Shing finden sich auch die Manschetten-Knöpfe wieder. Es kommt zu etlichen Kämpfen gegen die Gangster, zu denen auch ein afro-chinesischer Fighter (Liang Pin) und ein verkrüppelter Kämpfer (Chen Hui-Lou aka Chan Wai-Lau) gehören, darunter auch ein erstes Duell mit Fang Shing, der jedoch entkommt. Zudem kann Tai Kung das Versteck der Bande ausheben, in denen diese ihr Diebesgut bunkert.

Tai Kung verletzt sich bei diesen Fights, doch mit Hilfe von Qi Wen gelingt die rasche Genesung. Dann erfolgt die Abrechnung mit den Verbliebenen der Bande.

Doch als Mörder seines Vaters, entpuppt sich für Tai Kung jemand ganz anderes, was für ihn und Qi Wen eine böse Überraschung bereit hält.

Es kommt zum Show-Down, und zum gnadenlosen Duell auf Leben oder Tod zwischen Tai Kung und dem Mörder seines Vaters...!

Kritik:

Ziemlich gut!

Im Jahre 1973 drehte Regisseur Wu Fei-Chien für die relativ unbekannten Studios von "Hong Kong Hua Xia" diesen kostengünstig erscheinenden, schnörkellos-kompakten, dicht inszenierten und vor allem reinrassig-knallharten KungFu-Actioner auf Taiwan.

In zweckmäßig-genreüblichen Indoor-Kulissen, aber zumeist outdoor in sogar teils recht atmosphärischen, gut gewählten Locations mit Wasserfällen und pittoresken Felsformationen, erzählt Wu Fei-Chien eine einfach-routinierte, typische, durchaus aber spannend in Szene gesetzte Rache-Story. In dieser sucht ein Anti-Held, konzentriert-stoisch und kompromisslos ala Bruce Lee agierend, den Mörder seines Vaters. Und natürlich gilt es, blutige Rache zu nehmen, als dieser gefunden wird.

Das klingt absolut typisch für einen Eastern-Actioner ala Bruce Lee, mit einem entsprechenden Anti-Helden und viel eisenharter, reeller KungFu-Fightaction. Klingt nicht nur so, das ist auch so, und "The Shadow Chaser" ist ein routiniert-stringenter, insgesamt schnörkellos-kompakter Vertreter seines Genres. Und so unterhält denn dieser knallharte Eastern die eingefleischten Fans des Genres, die bei "The Shadow Chaser" in ihrem Element sind.

Wu Fei-Chien gelingt es, neben sogar atmosphärischen Bildern und Hintergründen, seinen routiniert-typischen KungFu-Actioner durch Story-Twists, die verständlich bleiben, aufzupeppen. Relativ flott das Ganze, doch setzt auch mal eine Drosselung des Tempos ein, welches dann aber wieder anzieht. Und man bleibt als Fan solcher Streifen am Ball, die nicht nur schematische Storyline mündet aber wie gewohnt in einen langen Show-Down mit satt-intensiver KungFu-Fightaction, und einem Duell in dann unerwarteter Konstellation.

Der relativ unbekannte Darsteller Yip Tai-Kong (aka Yeh Tai-Kang, laut hkmdb.com) ist hier dieser Anti-Held ala Bruce Lee, der stoisch-konzentrierte und kompromisslose Rache-Engel. Yip Tai-Kong, der laut Internet-Angaben nur 2 Filme drehte, spielt das so typisch wie die Story an sich, und überzeugt hierbei. Was will man erwarten, denn die Rolle ist natürlich action-lastig und bietet im Rollenbild wenig Spielraum. Yip Tai-Kong wühlt und prügelt sich denn durch diesen KungFu-Actioner.

Yi Yuan (aka Yee Yuen), der Villain-Routinier, agiert hier in spezieller Rolle, seiner Figur traut man nichts Böses zu. Yi Yuan, in vielen KungFu-Schlachten auf der Leinwand gestählt, passt sich der -für die Fans behaglichen- Routine dieses Eastern an, solide Leistung wie gehabt.

Den Vogel unter den Villain-Figuren schießen Chen Hui-Lou (aka Chan Wai-Lau) als krüppeliger "Quasimodo"-Verschnitt und Liang Pin, ein offenbar afro-chinesischer Darsteller, ab. Liang Pin zudem Marke Extra-Cool. Das würzt natürlich diesen Eastern in seinem Figuren-Spektrum. Und sie verlangen unserem Anti-Helden in den zahllosen KungFu-Fights dieses Films alles ab.

Die weibliche Rolle hat die schöne "Pearl" Cheung Lin, hier als niedlich-weinerliches, blutjunges Mädchen, die sich natürlich in den Anti-Helden verguckt. Sie, die später als oft taffe Vamp-Schönheit im Genre reüssierte, macht das soweit überzeugend-solide, und ist natürlich der Blickfang für die wohl zumeist männlichen Betrachter dieses Streifens. Sie ist wirklich äußerst attraktiv, ich könnte sie nur abweisen wenn ich mit Mikayla Demaiter und Eva Padlock liiert wäre.

Das Wichtigste sind hier natürlich die zahllosen KungFu-Fights, der Film ist ein knallharter KungFu-Actioner im Fahrwasser der Bruce Lee-Streifen, die das Genre ab 1971 prägten. Erwartungsgemäß in rau-reellem Stil gehalten -so würde KungFu in einem echten Kampf ablaufen- doch nimmt das Technische im Verlauf des Films immer mehr Raum bei den Action-Sequenzen ein, werden die Moves auch stetig spezieller. Die Dramatik -im Schlamm oder vor felsiger Kulisse- nimmt in der finalen Phase zu, und die Fight-Action wirkt eisenhart und brutal, ein kernig-intensives Kampf-Geschehen. Am Ende mit dem unvermeidlichen Duell -in unerwarteter Konstellation- auf Leben oder Tod, mit Drama pur.

"The Shadow Chaser", flott-kompakte, insgesamt routiniert-gängige Unterhaltung mit Nuancen, für den eingefleischten Eastern-Fan. Nicht mehr, nicht weniger!

7/10.

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