Missverstandene Kleinode an jeder Ecke
Nachdem die dicke Doku-Trilogie "In Search of Darkness" sich vor allem die Horror-Hochzeit der 80er angenommen hatte, kommt nun mit dem sechsstündigen (!) Ableger "1990-1994" die Aufarbeitung der ersten Hälfte der 90er - und von Fanfavoriten wie "Tremors" über Ikonen wie "Leatherface" bis zu absoluten Geheimtipps ("Popcorn") oder sogar liebenswerten Gurken ("The Suckling") wird eine richtig schöne, epische Bandbreite gefahren...
Eher Grunge als Pop, eher Heroin statt Kokain
"In The Search of Darkness: 1990-1994" geht genauso wie seine Vorgänger jetzt nicht unbedingt super tief, psychologisch oder filmtechnisch, in die Materie - aber trotzdem kann man selbst als hartgesottenster Horrorfan noch genug Tipps, Lacher und Infos herausziehen, um auch diesen Ableger niemals verpassen zu wollen. Und sich schon sehr auf die Jahre 95-99 zu freuen! Die talking heads könnten prominenter und ehrlicher kaum sein (John Carpenter, Mike Flanagan, Charles Band, Franken Henenlotter u.v.v.m.), die Synthies treiben das Ding unaufhörlich voran, die Filmauswahl ist genauso breit wie tief, die Lauflänge ist jetzt schon absolut episch - und dabei ist's wirklich erst die erste Halbzeit. Wahnsinn! Und speziell dieses Jahrzehnt, die 90er, sind wahrscheinlich voller als jedes andere Jahrzehnt, wenn es um unterschätzte und weirde Kleinode, Skurrilitäten und monströse Mauerblümchen geht - eine höllisch unterschätzte Epoche! Und all das ergibt 6 volle Stunden, die ich einfach nur genossen und verschlungen habe. Sehr gelungen, sehr ambitioniert, sehr geil - egal ob man sich Neuling oder Experte schimpft, das füllt jede Watchlist mit frischem Blut!
Fazit: "In Search of Darkness" macht mit der ersten Hälfte der 90er genauso weiter wie zuvor - ein erstaunlich leidenschaftliches, ausführliches und für Horrorfans schlicht unumgängliches Kompendium! Verdammt kurzweilige 6 Stunden! (9/10)