Boardgames make Billy a dull Boy!
Schön, dass mittlerweile selbst Slasher aus der dritten Reihe toll restauriert ihren Platz in der Sonne bekommen. Selbst wenn sie alles andere als Gamechanger waren und sind… In „Deadly Games“ von '82 terrorisiert ein maskierter Killer mit Lederhandschuhen und Faible für Gesellschaftsspiele (!) Frauen mit nuschelnden Anrufen bevor er sie hinrichtet. Daraufhin fährt die Schwester einer der ermordeten horny chicks in deren Heimatkleinstadt, um in ihrer Clique zu ermitteln. Und schnell ergeben sich erste Hinweise - und auch neue Mordfälle…
Slashlopoly
Nackte Haut, erbarmungslose Morde, junge Erwachsene, ein US-Kaff, Lack, Leder, lange Schatten, längere Messer. „Deadly Games“ bemüht sich nicht gerade neue Wege oder Muster auszuprobieren. Und das ist natürlich noch milde formuliert. Aber das muss ein Slasher um (uns Fans) einigermaßen zu befriedigen natürlich auch nicht. Wir wollen ja ehrlicherweise gewohnte Wohlfühlwege voller Blut und Brüste. Aber selbst in dieser Beziehung ist „Deadly Games“ eher mild statt wild. Sehr by the numbers, sehr gewohnt, sehr safe. Ohne Frage ein gutes Stück langweilig. Aber weh tut er jetzt auch nicht. Ganz klar giallo'esk. Dennoch sehr amerikanisch. Hübsche Ladies. In keiner Kategorie herausstechend. Die Kills lassen zu wünschen übrig. Der Score kann nichts bzw. ist die meiste Zeit abwesend. Wirklich auditiv unterirdisch. Die Figuren bleiben blass. Aber dennoch ist er auch kein Müll. Ich wünschte, er würde mehr aus seinem „Gesellschaftsspiel-Ansatz“ machen. Ich wünschte, er wäre ein ganzes Stück blutiger und ruppiger. Ich wünschte auch die Vietnam-Traumata würden mehr ausgearbeitet. Cleverer und visuell mit mehr Raffinesse hätte auch nicht geschadet. Mängel an allen Ecken und Enden. Und dennoch: als 08/15-Slasher auf ausgetretenen Pfaden und mit hohlen Kalorien zumindest kurzzeitig sättigend. Erwartungen selbst als Zielgruppe aber tief halten. Vor allem an Füllmaterialszenen gibt’s erstaunlich viel - vielleicht hätte er (mit einem starken Schuss mehr Gore) in 75 Minuten ein guter Slasher sein und ins Ziel laufen können. Hätte, wäre, wenn. Eher konfus als mit Hand und Fuß (ab), eher filler als killer. Die Interaktionen und Dynamik in der Mädelsclique sind aber einigermaßen authentisch, notgeil, frech. Aber die Hauptsache und fetteste Kritik ist einfach: Qualität und Quantität der Kills müsste besser sein. Dafür gibt’s ein paar der schmierigsten 80er-Typen, die ich seit langem gesehen habe. Und einem äußerst plötzlichen, fiesen Ende.
Das Spiel des Schlitzens
Fazit: für Slasher-Allesgucker aushaltbar. Langsam, aber in Ordnung. Für den Rest nicht die Rede wert. Wahrscheinlich sogar eher mies. Für mich: okay. Gerade so. Pascha statt Pasch.