Tara will , gemeinsam mit ein paar Freunden , ein Haus renovieren , welches ihrer Mutter gehört . Damit will sie Geld erwirtschaften , damit ihre Eltern ihr eigenes Haus behalten können . Doch in der verlassenen Hütte am See lebte einst ein Mann , der missgebildet zur Welt kam , und danach aus Rache jene , die ihn verspotteten , tötete , indem er sie so lange würgte , bis ihre Augen aus den Höhlen flogen ( eyes popping ) . Danach , dachte man , habe er sich im See beim Haus ertränkt , doch Popeye ist zurück und richtig sauer ...
" Wer nicht kommt zur rechten Zeit , der muss nehmen was übrig bleibt . "
Dieser Sinnspruch gilt offenbar nicht nur im wahren Leben , sondern auch in der Filmindustrie . Anders ist es eigentlich kaum zu erklären , dass sich William Stead für seinen Horrorfilm ausgerechnet Popeye als Hauptfigur ausgesucht hat . Zwar ist nichts gegen den Seemann mit dem harten Schlag einzuwenden , doch in den letzten 60 Jahren war der Spinat liebende Kerl ja nicht gerade sonderlich populär . Die Realversion von 1980 mit Robin Williams war eine mittlere Katastrophe und bis auf einen " Gastauftritt " in der Serie " Drawn Together " hat man seitdem nichts mehr von ihm gehört . Leute , die unter 30 Jahren alt sind , müssen wahrscheinlich erst einmal googlen , um festzustellen , um welchen Kerl es sich hier eigentlich handeln soll .
Nachdem aber Winnie the Puh und Mickey Mouse nun schon zu mehreren Slashern verwurstet wurden , musste eben eine andere Figur ran , deren Rechte niemandem mehr gehören .
Der Film selbst läuft dann natürlich genauso ab wie die anderen erwähnten und wie alle diese Billigproduktionen , die nur mit dem Namen einer Kinderfigur ein paar Kunden neppen wollen . Absolut spannungslos werden ein paar billige Schlampen und hohle Typen nacheinander ins Jenseits befördert . Die Castings fanden wahrscheinlich gleichzeitig mit denen der britischen Version von " Kampf der Realiytstars " statt . Dabei fällt dem Drehbuch natürlich nicht mehr ein , als die Pfeifen Bier Pong spielen oder sich im Bikini im Whirlpool rumlümmeln zu lassen bevor Popeye sich erbarmt sie ins Jenseits zu schicken . Von der anfangs behaupteten Renovierung des Hauses ist jedenfalls nie etwas zu sehen - das scheint der Schreiberling sofort wieder vergessen zu haben .
Dabei erweist sich das Skript als so dermaßen einfallslos , dass man gleich den ersten Mord an einem Mitglied der " Freundesgruppe " 1 : 1 aus " Winnie the pooh - Blood and Honey " kopiert . Hier wie da wird eine besonders hohle Birne , die mit ihrem Handy im Whirlpool spielt , von hinten vom Killer erledigt . Weil das noch nicht reicht , kopiert man dann am Ende noch Teile des ersten " A Nightmare on elm street " , da Popeye nämlich irgendwie von den Eltern der Anwesenden ermordet wurde ( da habe ich nicht mehr ganz richtig aufgepasst ) und ihnen dann in ihren Träumen erschien ! Die Szene , in der Tara ihre Mutter drängt ihr endlich die Wahrheit zu sagen , dürfte sogar in den Einstellung von Wes Cravens Klassiker kopiert worden sein .
Was dann noch folgt ist ein Finale des besonderen Schwachsinns , das dazu führt , dass ich glatt noch einen Punkt abziehe .
ACHTUNG SPOILER !!!
Da werden zwei Leute vom langsamsten Rasenmäher der Welt überfahren statt sich gemütlich aus der Bahn des Gerätes zu rollen , Tara übergießt Olivia mit Benzin während diese mit Taras Freund am Boden kämpft ( !!! ) statt die Frau einfach von ihm runter zu schubsen , Popeye wird vom Gewicht eines Ankers den er locker in der Hand tragen kann von den Füßen gerissen und weggezogen und ein geworfenes Einwegfeuerzeug kann Olivia Öl schließlich in Brand setzen obwohl eine Flamme - wie jeder weiß - sofort erlischt , sobald man den Finger vom Knopf nimmt . Das Popeye trotz Zerschnetzelung durch den Rasenmäher und Versenkung im See , fünf Minuten später wieder topfit ist , muss ja wohl nicht extra erwähnt werden .
SPOILER ENDE !!!!
Dass man Popeyes Freundin ( hier allerdings als seine irre Schwester ) Oliva Öl mit billiger Perücke auftreten lässt , ist schon fast als originell zu bezeichnen , dass Popeye sogar eine Pfeife im Mund halten darf ( allerdings nicht die Original Maiskolbenpfeife , sondern eine gewöhnliche Pfeife - war wohl zu teuer eine Maiskolbenpfeife für 15,- Euro bei Amazon zu kaufen ) , in den heutigen Zeiten schon fast mutig . Nur , dass Popeye Spinat isst , wollte man dem Publikum wohl ersparen - das wäre dann doch zu eklig geworden .
Positiv kann man eigentlich nur ein paar ganz schöne Landschaftsaufnahmen Schottlands ( ? ) und ein paar nebelige Bilder zählen , da Popeye nur bei Nebel attackiert ( das wird allerdings in der Mitte des Films vom Drehbuch vergessen ) .
Fazit : Warum fällt denen eigentlich nie was anderes ein , als Kinderfiguren zu stummen Mördern zu machen ? Könnte man nicht wenigstens ein wenig gewollten Humor mit ins Spiel bringen ? Aber ich wusste , oder ahnte wenigstens ja schon was mich da erwartet , also liegt die Schuld zur Hälfte auch bei mir , dass ich mir 90 Minuten Lebenszeit versaut habe . Sich " Popeyes Revenge " anzusehen ist jedenfalls ungefähr eine ebenso tolle Erfahrung wie einen 3 Liter Topf voller Spinat zu verputzen . Ob einem das gefällt , muss jeder für sich selbst ausmachen ...
P.S: Notiz an mich . Nicht ständig auf die Marketingstrategie mit den Kinderfiguren-Slashern von ITN und dem Poohniversum hereinfallen , denn da kommt noch eine ganze Meeeeeeenge auf uns zu !