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Inhalt:

Hongkong, 1973. Stone (Bruce Li) ist ein hervorragender KungFu-Kämpfer, der Beste in seiner Kampfschule, die er mit seinem Kampf-Bruder Kao (Ou-Yang Chung) besucht, und er ist ein glühender Verehrer seines Idols...:

Bruce Lee...!

Da ereilt Stone die Nachricht, die die gesamte Film-Welt erschüttert. Bruce Lee..., der König des KungFu, Idol von Millionen von Kampfkunst- und Filmfans in aller Welt..., ist tot.
Alle Gazetten der Kronkolonie vermelden diese Nachricht..., ein Irrtum ist ausgeschlossen.

Stone trifft diese furchtbare Nachricht bis ins Mark. Er kommt nicht darüber hinweg, will es nicht wahr haben, dass dieser bis in die Haarspitzen durchtrainierte Mann, dieser Größte aller Kampfkünstler in so jungen Jahren verstorben ist. In visionären Tag-Träumen erscheint ihm der Geist Bruce Lee´s, und es scheint dabei, als wäre Bruce Lee in Wahrheit ermordet worden.

Stone will mehr wissen, er will die wirklichen Umstände des Todes Lee´s in Erfahrung bringen..., was ist die Wahrheit über den Tod von Bruce Lee..?
Rat sucht Stone beim Abt (Ng Ho) des buddhistischen Tempels, Buddha möge Stone beschützen.

Wo will Stone seine Ermittlungen ansetzen?
Er will an die Frau herankommen, die in den letzten Stunden Bruce Lee´s an dessen Seite gewesen sein soll: Die Film-Darstellerin Betty Tsing (Chen Pei-Ling)...,  ein aufstrebendes, chinesisches Starlet.
Die junge Dame wird in einem Lokal belästigt..., und Stone kommt ihr beschützend zu Hilfe. So kann Stone tatsächlich Kontakt zu Betty Tsing aufnehmen, einer so sensiblen wie empfindsam-unsicheren Frau.

Betty´s Vater (Chang Fang-Hsia) bekommt Wind davon, dass seine Tochter einen neuen Bekannten hat. Er will dies nicht, und fordert seine Tochter auf, den Kontakt zu beenden.
Seine Schläger sollen die Sache untermauern..., und es kommt zu etlichen Kämpfen. Auch Kao wird unter Druck gesetzt...!
Für Stone ist alsbald klar: Hinter dem Tod Lee´s steckt mehr, und Betty weiß mehr, als wie sie ihm zu sagen wagt. Stone soll nicht hinsichtlich Bruce Lee´s Tod rumschnüffeln, und Schläger sollen dafür sorgen, dass Stone seine Ermittlungen einstellt.

Schließlich offenbart sich Betty ihrem Bekannten Stone: Am Abend von Lee´s Ableben..., muss Betty hilflos mit ansehen, wie sich Bruce Lee vor Schmerzen windend und wie im Dilirium quält, was auf eine Vergiftung, also Ermordung, schließen lässt.

Betty´s Vater ist der Ober-Boss der Triaden..., und zwei Drogen-Mafiosis, sind die Männer für´s "Grobe", die Stone für den denn doch nicht toten Bruce Lee halten und ihn endlich beseitigen wollen.
Der Drogen-Mafiaboss (Lung Fei) und seine "rechte Hand" Charlie (Shan Mao), sowie ihre Schergen zu denen ein europäischer Fighter (Charles Lay) gehört..., ihnen stellen sich Stone und auch Kao.

Es kommt zum langen, hochintensiven Show-Down..., ein erbarmungsloser Kampf entbrennt, und ein brutales Duell zwischen Stone und dem Drogen-Boss muss die Entscheidung herbeiführen...!


Fazit:

Regisseur Li Kuan-Chang schuf im Jahre 1975 für die Studios von "Hong Kong Heaven Star" diesen insgesamt flotten, unterhaltsamen und actiongeladenen Bruceploitation-B-Eastern, 2 Jahre nach dem Ableben des King of KungFu, Bruce Lee.

Eine einfache Story, sie wird nicht immer ohne Umständlichkeit erzählt, doch laufen sich die Dinge zurecht, Spannung kommt auf, und man bleibt als Zuseher am Ball. Alsbald wird der Zuschauer denn selbst gar in den Bann gezogen..., wie denn bitte die Wahrheit über den Tod Bruce Lee´s in diesem Streifen aussieht.

Dessen Ableben..., noch heute legendenumrankt, sorgte immer wieder für Spekulationen. Und dieser Streifen setzt dort genau an..., hatte Bruce Lee -eigentlich mit Linda verheiratet- was mit Betty Ting Pei (und die Figur der "Betty Tsing" dürfte klar an diese real existente Schauspielerin angelehnt sein), in den letzten Stunden Bruce Lee´s angeblich an dessen Seite, und hatte Lee Kontakte zur Mafia, den Triaden?

So ermittelt denn Hauptdarsteller Bruce Li, stochert nach der im Dunklen liegenden Wahrheit. Die Ermittlungen sorgen gar für einen sich steigernden Spannungsbogen, für eine insgesamt recht gute Storyline für einen Eastern, in denen ja primär die KungFu-Action zählt.
Gespielt wird das Ganze denn auch noch recht ordentlich, hohe Schauspielkunst war indes nicht zu erwarten, aber die Akteure und Akteurinnen liefern solide Darstellungen ab.

Die Atmosphäre ist nicht sehr spektakulär, in Echt-Kulissen eben, und man sieht ein bisschen was von Hongkong, "Bruce Lee, We miss you!" ist ein B-Eastern, der natürlich kostengünstig produziert wurde, und eben auch so wirkt. Story, Darstellungen und vor allem die KungFu-Action stehen im Vordergrund..., und sind unterhaltsam-kurzweilig in Szene gesetzt worden, punktum.

Bruce Li ist hier der Held..., in einem Bruceploitation-Eastern, ermittelt er -der dem echten Bruce Lee ein bisschen ähnlich sieht, und auch seinen Kampfstil immitiert- bezüglich der Wahrheit über das Ableben von... eben Bruce Lee.
Nach dem Tod des Idols..., kamen eben die Nachahmer, diejenigen, die den Tod Lee´s vermarkteten, mit diesem Mythos um Bruce Lee Geld machen wollten.
Das ist aber hier recht ansehnlich gemacht worden, fast auch eine Hommage an Bruce Lee, wenn auch hier in einem kostengünstigen Actioner.

Bruce Li spielt das mit hoher Intensität..., und auch in den KungFu-Fightsequenzen gibt er alles. Gute, ja starke Performance. Aufgewertet wird sein Auftritt in der deutschen Fassung durch die engagierte Synchronisation von Synchro-Legende Thomas Danneberg.
Sein Sidekick ist Ou-Yang Chung, sein Kumpel und Kampfgenosse..., auch er agiert ernsthaft und agil, auch er arbeitet sich wie Bruce Li verbissen in sein Rollenbild.

Die KungFu-Fights sind in klassischen Techniken gehalten, Choreographien mit immer mehr Drive..., und es sind agil-harte Fights, die mit der Zeit auch Streetfight-Wirkung haben. Aber KungFu ist immer erkennbar, so wird wirklich gefightet.
Ein Highlight vorab der Endfights ist sicher ein Kampf den Bruce Li gegen die Mönche des buddhistischen Tempels vollführt..., schön klassisch.
Mit dem Auftauchen von Shan Mao und Lung Fei, nach fast einer Stunde Laufzeit, bekommt die KungFu-Action einen noch härteren Anstrich, intensivieren sich die KungFu-Kämpfe zu immer brutaleren Fights, wird "Bruce Lee, We miss you" immer mehr zum knallharten KungFu-Actioner.

Einen klasse Stunt gibt es auch noch, als es zu einem Kampf zwischen Bruce Li und einigen Schlägern auf dem Dach eines fahrenden Busses kommt.
Da das nicht immer unterschnitten wurde, also man das Kampfgeschehen auch aus der Totalen sehen kann, war das ein gewagter, durchaus gefährlicher Stunt.
Im Finale rockt dann die KungFu-Action-Total..., Li gegen Shan Mao, ein verbissen brutaler Fight..., dann das Show-Down-Duell Lung Fei vs. Bruce Li, zunächst auf dem Golfplatz, dann wechseln die Örtlichkeiten abrupt..., und das Duell wird zum hasserfüllten Fight...!

Die Damen machen ihre Sache sehr tapfer : Ou-Yang Hui in einer Neben-Rolle als Schwester von Ou-Yang Chung..., hat sie sogar eine taffe Fight-Sequenz.
Doch der fast heimliche Star des Films ist Chen Pei-Ling in der Rolle der "Betty Tsing" (gemeint dürfte Betty Ting Pei sein).

Sie ist bildschön, eine überaus attraktive Frau. Und wie sie hier die zerbrechlich-empfindsam-sensible Actrice (im Film) spielt..., das ist darstellerisch für einen Eastern sehr stark. Eine empfindsame Seele..., sie hat Angst davor, sich Bruce Li zu offenbaren, und diese innere Zerrissenheit bringt die junge Darstellerin hier sehr gut rüber.
Und hilflos, wie unter Schock stehend, wird ihre Figur Zeugin, wie sich "Bruce Lee" in den Tod quält.
Also auch darstellerisch kann dieser Film durchaus Akzente setzen.

"Bruce Lee - Er bleibt der Größte"..., ein einfacher, unterhaltsamer Bruceploitation-Eastern, am Ende gar ein knallharter KungFu-Actioner, ein B-Film des Genres, ja, aber er kann durchaus Nuancen setzen..., und den eingefleischten Eastern-Fan überzeugen.
Der Film ist bei moviepilot.de gar beim Ranking "Beste Kungfu-Filme der 1970er" in den ´Top 25´ (derzeit Platz 15.!) gelistet..., na ja, so weit sollte man nicht gehen.
Aber sehr ordentliche, wenn auch knappe 7/10 Punkte kann sich dieser Eastern noch redlich in meiner Bewertung erfighten.

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