Nur mal so den Gevatter Tod auf die Schippe genommen, aber nicht entronnen!
Die Idee, das Horror Franchise "Final Destination" fortzuspinnen, welches ihren Anfang unter James Wong im Jahre 2000 nahm, muss nicht immer gleichbedeutend mit einem x-ten Aufguss = Misserfolg sein. Das dies so geschieht, beweist der immerhin sechste Teil dieser Crash & Blood Serie, der diesmal Gevatter Tod im familiären Kreise wüten lässt. Stein und Lipovsky, die mit "Freaks" ihr Talent für mysteriös-unheimliche Kost unter Beweis stellten, lassen auch hier den unsichtbar metaphorisch dargestellten Unhold nachbessern, was er verbockt hat. Tragischerweise spielte hier Nebenakteur Tony Todd (Candyman) hier seine allerletzte Rolle, der bereits ausgemergelt wirkt, von langer Krankheit gezeichnet und seinen allerletzten Satz auf sein reales Leben übertrug,bevor er starb.
Die Studentin Stefani plagen immer wiederkehrende Alpräume, in denen Ihre Grosseltern bei einer extremen Katastrophe ums Leben kommen. Dann forscht sie bei ihrem Onkel Howard über ihre Oma nach, die allen Anschein noch lebt; verbarrikadiert und abgeschottet im tiefsten Wald, am Arsch der Welt. Ihre Ängste vor dem Tod und ihn um ein Schnäppchen zu schlagen,werden auch schon bald Lebensaufgabe von Stefani. Nachdem die Grossmutter vor ihren Augen leibhaftig dahinrafft, sind alle Zweifel beiseitegelegt. Der Tod folgt einem Plan, der von Stefs Oma lange hingezogen wurde: Alle Blutsverwandten Familienmitglieder werden der Reihe nach dem Alter gemeuchelt. Austricksen hält nicht lange fern. Denn Sensemann muss seinen strikten Seelenplan festhalten.
Der Tod lässt sich auch im sechsten Teil des Franchise nicht beirren und macht keine Gefangenen.Standardgemäss und der Prämisse der Serie geschuldet, werden, nach gelungenem alptraumhaften Katastrophenszenario, viele Highlights in Sachen Todnachjustierung durchgepantscht und das im eigentlichen Sinne. Stein und Lipovsky setzen dem gewollten Zuschauer eine Augenlinsenmassakrierungsflut vor, das einem vor Staunen und Schrecken die Chips im Hals stecken bleiben. Mag der primäre Aufhänger, der zu allen unglücklichen Verkettungen von zufälligen Abfolgen etwas stupide und fast schon zu konstruiert lächerlich wirken, so sind die blutigen Folgen für die armen Auserwählten, die dem Gesetz Fortunas folgen, umso drastischer und extrem blutig in der Kamera konserviert worden; zum Schrecken sensibler Gemüter. Das vorherrschende Zufallsprinzip funktioniert wieder in fundierter Weise und das nicht ohne den rabenschwarzen Humor beim Ableben der Protagonisten.
Dabei bleibt der Plot sichtlich überkonstruiert, dennoch spannend und mit erfrischenden Twists angeregt. Die jungen Darsteller liefern versiert ab, die Todesarten bekommen ihr visuell kreatives Breitbandpodium und werden genüsslich ausgereizt, denn der Tod hat 1000 Gesichter und gönnt sich keine Auszeit.
Der berühmt berüchtigte Todesreigen des verborgenen Sensemannes, der seinen Spielchen eigene Regeln zuschreibt, als familiäres Spektakel vorgetragen. Kurzweilig, schwarzhumorig und vor allem wie ein Steak-Rare gebraten. Auch der neueste Streich macht Höllenspass,wenn auch im Abgang mit degoutanter Note.
Ist die FSK:18 Freigabe gerechtfertigt? Der Tod, in garstigen Bildern gehalten und äussert dekadent visualisiert, gerechtfertigt die höchste Freigabe der FSK.