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Rust ist jener unglückselige Film, der dadurch berühmt wurde, dass Alec Baldwin am Set die Kamerafrau erschossen hatte. Und dennoch wollte kaum jemand den Film dann im Kino sehen, er spielte nur ein Bruchteil seiner Produktionskosten wieder ein. Wenn man sieht, was da an Billig-Western auf den Markt geschmissen werden, die alle unsäglich schlecht sind, ist dieser Film schon fast eine Offenbarung. Hätte man einen etwas prominenteren Cast gefunden, hätten sicher auch mehr Zuschauer dieses Werk gewürdigt, denn "Rust" ist ein ziemlich guter Western, der seine Anerkennung auch ohne den tragischen Produktionsvorfall verdient gehabt hätte.

Regisseur Souza hatte zuvor den sehr sehenswerten Copthriller "Im Netz der Gewalt" gedreht, der ebenfalls zu Unrecht unter dem Radar geflogen war. Und auch hier präsentiert er ein handwerklich tadelloses Werk. Sehr gute Kamera, grandiose Landschaftsaufnahmen, scharfes Bild. Visuell spielt der Film locker in der A-Liga mit. Problem ist eher Alec Baldwin, der einfach nicht mehr die Präsenz mitbringt, die es gebraucht hätte, um einen wirklich mitzureissen. Auch mangelt es an der Opa-Enkel-Geschichte etwas an Sentimentalität, weswegen man emotional nicht immer mitgenommen wird. Auch ist das Werk dann doch etwas zu lang, ironischerweise der Showdown etwas zu überhastet inszeniert und ohne die notwendige Wucht.

Unterm Strich aber dennoch ein starkes Werk, das mit einer besseren Besetzung sicher noch einmal deutlich besser geworden wäre. 

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