Geht auf die Ohren, auf die Nerven, auf die Eier!
Einen walisischen Ohrenalptraum serviert uns der kryptische und im Wald verlaufende "Rabbit Trap" - über ein musikalisches Pärchen in einem abgeschiedenen Haus in den 70ern, das von seltsamen Tönen und einem jungen "Gast" terrorisiert wird...
Mikrofone, Mysterien, Matschkopf
"Rabbit Trap" könnte man wahrscheinlich als Vorzeige-Arthouse-Horror bezeichnen, der den meisten Zuschauern mittlerweile nicht mehr reicht oder ihnen gar nichtssagend-nervig erscheint. Dev Patel ist für mich immer Gewinn und Sympathieträger. Audiovisuell ist "Rabbit Trap" definitiv versiert und hat hypnotische Rhythmen. Und dass er in den 70ern, in Wales und somit zur absoluten Hochzeit seines Subgenres spielt, kommt der Atmosphäre massiv zu Gute. Die knackige Laufzeit ebenso. Und obendrauf kommen eben ein paar echt creepy Momente, Geräusche und Fragwürdigkeiten. Die Ansätze sind da. Die Eskalation und Befriedigung bei mir aber leider nie. Es wirkt dann doch zu gewollt, zu generisch, zu aufgeblasen und zu prätentiös. Vor allem ohne echte Antworten, Höhepunkte oder Handfestes. Und somit verrennt sich "Rabbit Trap" in seiner eigene künstlerisch-kandidelten Tinnitusfalle.
Fazit: Auditiver Folkhorror spu(c)kt große Töne - aber hat wenig auf dem Kasten... Stylisch, klangvoll, interessant. Aber im Endeffekt kommt er über keine Ziellinie, ist eher Interlude statt vollwertiges Album. Oder hätte ich das Ganze rückwärts abspielen sollen?!