Inhalt:
China vor etlichen Jahrzehnten..., das Reich der Mitte ist riesig, und nicht nur han-chinesisch dominiert. Es gibt verschiedene Kultur-Kreise und auch die Kunst des KungFu ist nicht überall gleichartig. Im Westen und Südwesten Chinas ist dies besonders deutlich..., in Tibet und zur Grenze zu Nepal.
Hier hatte sich einst die KungFu-Form der "Mi-School" herausgebildet.
Kao Chu (Chen Hsing) und sein Bruder Kao I Fan (Ling Hon) sind zu Besuch in Tibet..., sie wollen an den dortigen Reiter-Festspielen teilnehmen. Nicht nur Lanzen-Reiten steht dort auf dem Programm, sondern auch eine Kampf-Konkurrenz. Und hier tritt Kao I Fan gegen eine junge Kämpferin an..., es ist Tseng Ching Lan (Angela Mao). Sie besiegt Kao I Fan in diesem Duell.
Im Zelt macht der Onkel Tseng Ching Lans, Chu (Han Ying-Chieh) einen folgenschweren Vorschlag: Kao I Fan solle doch heiraten..., und zwar Tseng Ching Lan! Kao Chu ist von dieser Idee durchaus angetan..., denn Tseng Ching Lans Vater (Guan Shan) ist ein steinreicher Geschäftsmann!
Die Kao-Brüder sind sehr unterschiedlich..., Kao Chu ist ein eiskalter, verschlagener und skrupelloser Typ, der zudem die KungFu-Technik der "Tiger Claw" vollendet beherrscht, diese versetzt den Gegner in Ohnmacht..., sein Bruder Kao I Fan ist naiv, willensschwach und für seinen Bruder nur Mittel zum Zweck.
Und so kommt es..., Tseng Ching Lan und Kao I Fan heiraten..., und die Mitgift für Kao ist gewaltig. Beide Brüder sehen sich am Ziel..., doch hält Kao Chu die Fäden jederzeit in der Hand...!
Tseng Ching Lans einstiger KungFu-Mitschüler..., dies schon seit die beiden Kinder waren..., ist Hsu Chin Kang ("Dorian" Tan Tao Liang). Dieser ist ob der Ereignisse tief verletzt und eifersüchtig.
Indessen wird Kao Chu erpresst..., der Erpresser (Tony Liu) weiß offenbar um ein dunkles Geheimnis. Entweder Kao Chu zahlt, oder der Erpresser offenbart, dass Kao I Fan nur eine "Fälschung" darstellt...., und der wahre Bruder Kao Chus jemand ganz anderes ist. Der Erpresser zahlt mit seinem Leben...
Kao Chu lässt nunmehr die Maske fallen..., er ermordet seinen Fake-Bruder "Kao I Fan" eiskalt..., und schiebt den Mord Tseng Ching Lan in die Schuhe. Diese tat dies, um mit Hsu Chin Kang zu türmen.
Tseng Ching Lans Vater glaubt diese Geschichte..., will seine Tochter töten..., doch er belässt es dabei, sie auf einer Holzplanke gefesselt auf einem Fluss aussetzen zu lassen...!
Tsengs Vater überlässt Kao Chu gar all seine Geschäfte..., der übernimmt alles..., und als dessen Gespielin Man (Angela Wang En-Chieh) ihn erpressen will, erwürgt er sie während des Sex.
Den Kopf der Leiche von "Kao I Fan" lässt Kao Chu auch noch verschwinden..., diesen Kopf finden die Bewohner am Fluss..., darunter die eigentliche Ehefrau dieses benutzten, armseligen Mannes.
Tseng Ching Lan wird indes gerettet..., von niemand anderem als Hsu Chin Kang.
Die beiden wissen..., ihr KungFu ist nicht gut genug, um sich an Kao Chu zu rächen.
Im Mi-Kloster unterziehen sich die beiden einem langen, mörderischen Training in dieser Technik des KungFu, unter der Leitung des Abtes (Wong Fung) dieses lamaistischen Tempels.
Alles für einen brutalen Show-Down gegen Kao Chu......
Fazit:
Im Jahre 1976 drehte Star-Regisseur Huang Feng diesen sehr subtilen, sehr ungewöhnlichen Eastern für die Studios des Erfolgsproduzenten Raymond Chow, Golden Harvest. Huang Feng ist mit "The Himalayan" ein besonderer Eastern gelungen.., ein sorgfältig inszenierter, subtil aufgebauter, gut gespielter und phasenweise etwas "ruhiger" KungFu-Streifen..., mit namhaften Darstellern dieses Genres.
Huang Feng lässt sich Zeit..., baut vieles hier gemächlich auf, will den Focus auch auf die Geschichte legen..., im Vergleich zu anderen Streifen Huangs mit Angela Mao wie beispielsweise "Hapkido" (siehe mein Review auf dieser website) ist dieser hier relativ handlungslastig. Und über 108 Minuten Spielzeit sind für einen Eastern schon eine fast "astronomische" Laufzeit. Doch erzählt Huang Feng letztendlich eine spannende Rache-Story, in der Menschen auch benutzt werden, flüssig und mit subtiler Spannung. Kleinere Längen kommen durchaus vor..., doch sind sie m.E. nach marginal..., auch Eastern-Fans müssen mal Geduld aufbringen können.
Und Huang Feng geht raus aus Hongkong..., in die Berge..., der Streifen soll ja in Tibet spielen, dort dürfte aber wohl kaum direkt gedreht worden sein. Doch es sind gefällige Berglandschaften, keinesfalls pittoresk..., doch ist der Streifen schön verfilmt, und an Hängen angesiedelt, mal was anderes für die Freunde des Eastern-Genres. Besonders für Eastern-Fans sind hier die Kostüme..., tibetanisch, mal was ganz anderes..., so wie die Aufnahmen von einem tibetanisch-nepalesischem Reiter-Festival mit Lanzen-Reitern und Zeltstadt.
Die Innenaufnahmen dürften bei Golden Harvest entstanden sein..., wieder diese zwar ordentlichen aber weitestgehend zweckmäßigen Kulissen.
Angela Mao, die große Dame des Eastern, spielt hier die Hauptrolle. Sie agiert überzeugend..., wie fast immer auch hier ernsthaft..., Angela die harte KungFu-Fighterin zumal. Eastern-Fans kennen und schätzen ihre Fähigkeiten..., dieser agile, klassische und vielseitige Stil.
"Dorian" Tan Tao Liang..., hier der gehörnte Liebhaber Angelas, mit fast immer traurigem Hundeblick. Doch auch er spielt solide, und über seine Kampf-Künste brauche ich kaum zu reden..., wieder mal klasse. Tan Tao Liang gehört wie John Liu und Hwang Jang Lee zur Kategorie der Leg-Fighters..., und seine klasse Tritt-Technik zeigt er auch hier wieder.
Haupt-Villain ist mal wieder Chen Hsing..., und dieses Mal ist er besonders kalt, skrupellos und grausam. Diesmal treibt er dieses Rollenbild wirklich auf die Spitze. Er übertrifft sich selbst.., er benutzt einen Fake-Bruder..., um reich zu werden, um ihn am Ende feige von hinten zu erstechen. Den Vater seiner Schwägerin nutzt er schamlos aus..., stellt ihn kalt, und übernimmt skrupellos seinen Laden. Bevor er den Mann tötet, erwürgt er seine Gespielin denn auch noch während ihres Orgasmus..., ohne Worte. Chen Hsing fühlte sich in seinem Element, das meinte ich zu spüren.
Eine besondere Rolle spielt Ling Hon..., eine armselig Existenz, brutal ausgenutzt von Chen Hsing. Er wird mal eben verheiratet, obwohl er schon verheiratet ist, ist weinerlich, schwach und naiv. Zum Schluss wird er von hinten feige ermeuchelt, sein Kopf dann noch posthum abgehackt, das weiß-aufgedunsene Haupt in einen Fluss geworfen.
Als Gespielin Chen Hsings agiert Angela Wang En-Chi..., eine äußerst attraktive Actrice..., sie wird während ihres Orgasmus brutal erwürgt.
Die Reihe der Gast-Stars ist denn noch beträchtlich..., Villain-Ikone Han Ying-Chieh ("Die Todesfaust des Cheng Li"), Tony Liu, Wilson Tong, Corey Yuen, Yuen Biao und sogar der spätere Mega-Star des Genres und heutige Weltstar Jackie Chan sind hier für aufmerksame Augen zu entdecken.
Natürlich ist dies ein Eastern..., ein KungFu-Actioner trotz allen subtilen Aufbaus und Charakterisierungen. Ich schätze dieses KungFu in den Golden Harvest-Eastern sehr. Kampfkunst und aber auch eine gewisse Realistik sind in diesen Fights vereint. Angela Mao, Tan Tao Liang und Chen Hsing bürgen da für Qualität..., die Fights sind präzise choreographiert, die Intensität nimmt zum Finale hin immer mehr zu, die Gewalt steigert sich.
Gerade im Endkampf bricht sich der Hass Bahn..., der diesen Fight Mao/Liang vs Hsing ungemein brutal wirken lässt, ein Pas de trois des Todes..., und es wird blutig.
"The Himalayan"...., mir gefiel dieser durchaus besondere Eastern..., einige Längen fielen letztendlich marginal aus, aber ein strafferes Drehbuch hätte einen vielleicht noch besseren Streifen entstehen lassen. 8/10 Punkte kann ich aber noch vergeben...!