Auf heißer Fährte (1959) von Paul Wendkos
...Während dem gefangen genommenen Bankräuber Jim Larsen (Fred MacMurray) die Flucht aus dem Zug gelingt, werden sein Bruder und der begleitende Hilfssheriff bei einem Schusswechsel tödlich verwundet. Larsen erreicht schließlich den Ort Tangle Blue, zusammen mit der kleinen Alice (Gina Gillespie), die er auf dem Weg hierher kennengelernt hat. Ihr gegenüber hat sich Larsen jedoch als "Ray Kincaid" - Bergwerkinspektor der Enterprise-Minen ausgegeben. Wie es der Zufall will, wird "Kincaid" von Alice nun auch ihrer attraktiven Mutter Ellen Bailey (Dorothy Green) vorgestellt. Diese lebt seit dem Tod ihres Mannes allein und ihr Bruder Mark Riley (Lin McCarthy) ist der neue Sheriff des Ortes. Dieser zweifelt ebenfalls nicht an Kincaids wahrer Identität und auch sonst schöpft bisher niemand Verdacht. Doch Kincaids weitere Flucht verbietet jede zusätzliche Verzögerung, denn schon am nächsten Tag soll die Post mit den neuen Steckbriefen kommen - inklusive dem vom Bankräuber Larsen. Allerdings scheint gerade ein Streit zwischen Sheriff Riley und Reed Williams (Alan Baxter) und seinen Männern zu eskalieren, bei dem Kincaid den Sheriff unterstützen will. Hierbei geht es um die Einzäunung von Weideland durch Williams, das eigentlich öffentliches Gelände der Gemeinde ist. Williams macht dem Sheriff im Beisein von Kincaid jedoch unmissverständlich klar, dass er bei diesem Streit bereit ist, bis aufs Äußerste zu gehen...
Obwohl Fred MacMurray für mich nicht unbedingt der ganz große Sympathieträger ist, scheint er mir für diese Rolle doch ziemlich ideal. Durch seine Gestalt, den leicht herben Gesichtszügen und natürlich seinem schauspielerischen Können, wirkt er auf mich hier äußerst glaubwürdig.
Auch schön, den hier noch jungen James Coburn als einen von Williams' Handlanger zu sehen.
Die Spannungskurve verläuft auf einem insgesamt recht hohen Niveau und enthält einige gut verteilte Spitzen, für die man etwas zum Knabbern bereit halten sollte, um die Fingernägel zu schonen! Die wirklich passende und gelungene musikalische Untermalung wirkt sich zudem spannungsfördernd aus.
Der Bleianteil ist storybedingt nicht allzu hoch, aber ausreichend. Interessant auch der Verlauf der ausgefallenen Handlung, deren Ende auf unterschiedliche Arten möglich scheint.
Aufgrund der Thematik, der fehlenden landschaftlichen Reize und der nicht allzu hochkarätigen Besetzung ist "Auf heißer Fährte" zwar kein Meisterwerk, aber zumindest eine kleine Westernperle. Diese kurzweilige und überaus packende Umsetzung läd auf jeden Fall zum erneuten Anschauen ein und erfreut das Publikum immer wieder mit der spektakulären Stacheldrahtszene, dem Häuserkampf und der total verfallenen Geisterstadt. Dafür gibt's von mir nicht 6, auch nicht 7, sondern 8 Punkte!
Viel Spaß und gute Unterhaltung! ;)